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Kolumne

Megatrend Lebensmittelbranche: Diese Chancen gibt es für Anleger

Die globale Nahrungsmittelbranche steht vor enormen Herausforderungen. Anleger sollten das aber nicht als Gefahr, sondern vielmehr als Chance wahrnehmen.

Von Lars Reiner
4 Min.
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Die Lebensmittelnachfrage befindet sich im Wandel. (Foto: wavebreakmedia / shutterstock)

Wer an chancenreiche Zukunftsthemen denkt, hat wohl eher weniger die Lebensmittelbranche auf dem Schirm. Fakt ist aber: Der Food- und Landwirtschaftssektor zählt zu den innovativsten Branchen überhaupt – und zwar aus gutem Grund.

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Denn mit einem „einfach weiter so“ sind die enormen Herausforderungen der Zukunft nicht zu bewältigen. Schließlich muss künftig nicht nur deutlich mehr Nahrung produziert werden, die Lebensmittelbranche muss auch dem Klimawandel und den geänderten Essgewohnheiten vieler Millionen Menschen Rechnung tragen. Der Reihe nach.

Demografische Entwicklung, Klimawandel und steigendes Gesundheitsbewusstsein erfordern ein Umdenken

Heute leben knapp acht Milliarden Menschen auf der Erde, doch schon 2050 erwarten die Vereinten Nationen (UN) eine Weltbevölkerung von rund 9,7 Milliarden Menschen. Problematisch ist das vor allem deshalb, weil nur noch sehr wenige landwirtschaftlich brauchbare Flächen ungenutzt sind.

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Zudem produziert die Landwirtschaft große Mengen CO2 und benötigt gigantische Mengen Trinkwasser. So werden etwa für ein Kilogramm Reis gut 3.400 Liter Wasser gebraucht, während für ein Kilogramm Rindfleisch über 15.000 Liter benötigt werden und für die gleiche Menge Kakao gar 27.000 Liter. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund des Klimawandels der Anbau von Getreide herausfordernder wird.

Auch die sich wandelnde Lebensmittelnachfrage erfordert ein Umdenken. So erwarten Experten, dass der globale Umsatz mit Fleischprodukten von 1.080 Milliarden Dollar in 2025 auf 720 Milliarden Dollar im Jahr 2040 schrumpfen wird, während die Erlöse von Fleischersatzprodukten im gleichen Zeitraum von 120 auf 450 Milliarden Dollar steigen sollen.

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Ein Grund dieser Entwicklung: die steigende Zahl umwelt- und gesundheitsbewusster Verbraucher. Immerhin haben der EPIC-Oxford-Studie zufolge Veganer und Vegetarier im Vergleich zu Fleischkonsumenten ein um 22 Prozent geringeres Risiko für koronare Herzkrankheiten.

Kurzum: Die demografische Entwicklung, der Klimawandel und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein stellt die Lebensmittelbranche vor enorme Herausforderungen. Diese Herausforderungen sollten Anleger aber nicht als Gefahr, sondern auch als Chance wahrnehmen.

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Schließlich haben Agrar-, Chemie- und die großen Lebensmittelunternehmen schon längst die Zeichen der Zeit erkannt und schon einige innovative Lösungen auf den Weg gebracht, die ein attraktives Wachstum versprechen.

Innovative Ideen mit enormen Wachstumspotenzial

Ein gutes Beispiel dafür ist das sogenannte Clean Meat oder kultiviertes Fleisch. Das im Deutschen oft als „künstliches Fleisch“ titulierte Produkt ist aber nicht künstlich, es ist richtiges Fleisch. Allerdings stammt es nicht vom Tier, sondern aus Bioreaktoren, in denen die Fleischzellen wachsen.

Als Pionier auf diesem Feld zählt das kalifornische Unternehmen Eat Just, das bereits 2020 in Singapur die Zulassung für sein kultiviertes Hühnerfleisch erhalten hat. Das ebenfalls aus Kalifornien stammende Unternehmen Upside Foods (ehemals Memphis Meat) hat sich auch zum Ziel gesetzt, Clean Meat zu züchten – finanziell unterstützt von so bekannten Investoren wie etwa Microsoft-Gründer Bill Gates und Virgin-Group-Gründer Richard Branson.

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Und große Konzerne wie beispielsweise das Chemie- und Pharmaunternehmen Merck tüfteln schon seit Jahren an technologischen Verfahren für die Produktion von kultiviertem Fisch und Fleisch, während andere Unternehmen sich an vielversprechenden Startups beteiligen. So ist etwa die PHW-Gruppe – bekannt für die Marke Wiesenhof – bereits seit 2018 am israelischen Startup Supermeat beteiligt.

Clean Meat ist aber nur ein Trend, der dazu beitragen kann, die globale Lebensmittelversorgung zu sichern und daher auch großes Wachstum verspricht. Nicht minder große Hoffnungen ruhen auf dem Bereich des pflanzenbasierten Fleischersatzes, der einer jüngst veröffentlichten Studie des Schweizer Beratungsunternehmens BV4 zufolge 2021 bereits ein Volumen von geschätzten 5,1 Milliarden Dollar aufwies – und zwischen 2022 und 2030 ein prognostiziertes Wachstum von jährlich 19,3 Prozent erreichen könnte.

Aber auch neue Verfahren zur Herstellung von Lebensmitteln, wie etwa die Anreicherung mit Nährstoffen oder neue Proteinquellen, etwa aus Insekten, oder auch fortschrittliche Anbaumethoden und biotechnologisch optimiertes Saatgut zeigen, wie sehr sich die gesamte Lebensmittelbranche im Wandel befindet.

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So erforscht beispielsweise der Chemiekonzern Bayer auf einer sogenannten „Forward Farm“ in Nordrhein-Westfalen einen in genetischen Verfahren hergestellten Hybridweizen, der widerstandsfähiger gegen Wetterextreme ist. Schließlich muss Saatgut schon längst den zahlreichen negativen Folgen des Klimawandels begegnen oder aber neuen Bedrohungen, etwa durch Schädlinge, die so früher nicht aufgetreten sind, Herr werden.

Lebensmittel-Aktien bieten attraktive Renditechancen

Die gesamte Nahrungsmittelbranche befindet sich in einem wohl nie dagewesenen Wandel. Und: Von diesem Megatrend können nicht nur innovative Unternehmen rund um Lebensmittel- und Agrarindustrie profitieren, sondern auch interessierte Anleger.

Angesichts der Heterogenität des Marktes und der unterschiedlichen Ausrichtung der einzelnen Unternehmen bieten sich für Investoren breit gestreute ETF an. Die Palette reicht von Branchenindizes, etwa aus der STOXX-600-Familie, bis hin zu Themen-ETF rund um die nachhaltige Lebensmittelproduktion.

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Und: Wer den Trend hin zu gesunder und individueller Ernährung weiterdenkt, kann sich auch Themen-ETF rund um den Gesundheitsmarkt näher anschauen. So sind etwa Anbieter von Blut-Analysen oder Instrumente zur Selbstvermessung wie etwa Blutzuckermessgeräte oftmals Voraussetzung dafür, dass Kunden einen individuellen Ernährungsplan überhaupt erst entwickeln können.

Gut möglich, dass viele Anleger die Lebensmittelbranche nach wie vor nicht allzu spannend finden, doch bei näherer Betrachtung wird schnell klar: Der Nahrungsmittel- und Agrarsektor sowie daran angrenzende Geschäftsmodelle sind alles andere als langweilig.

Die Inhalte dieser Kolumne stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Die Meinungsäußerungen unserer Experten repräsentieren die aktuelle Einschätzung von Ginmon, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Ginmon übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der dargestellten Informationen. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Geldanlagen am Kapitalmarkt sind mit Risiken verbunden. Mehr zu unseren Risikohinweisen unter https://www.ginmon.de/risikohinweis/.

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