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Fundstück

Mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz: So läuft die Firma, deren Mitarbeiter 70.000 Dollar bekommen

Vor fünf Jahren hatte der Chef einer US-Paymentfirma ein Mindestgehalt von jährlich 70.000 US-Dollar für jeden Mitarbeiter eingeführt – und dem Unternehmen geht es heute besser als je zuvor.

2 Min.
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Gravity-Chef Dan Price zahlt jedem Mitarbeiter mindestens 70.000 Dollar. (Foto: Gravity)

Im Jahr 2015 hatte der Chef der in Seattle ansässigen Paymentfirma Gravity, Dan Price, gegen zahlreiche Proteste ein Mindestgehalt von 70.000 Dollar für seine Mitarbeiter durchgesetzt. Rechten Medien galt Price als Sozialist, dessen Idee scheitern werde, in anderen Magazinen wurde er eine Zeitlang als „Amerikas bester Chef“ geführt. Fünf Jahre später dürfte das Experiment als gelungen angesehen werden, wie die BBC berichtet.

Chef kürzt Gehalt, damit Mitarbeiter mehr bekommen

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Price, der sei eigenes Gehalt um eine Million Dollar gekürzt hatte, hat sich bei dem Jahresgehalt nach eigenen Angaben an den Analysen eines Ökonomen orientiert, der diese Summe für notwendig erachtete, damit Menschen glücklich seien. Zu denken hatte Price gegeben, dass eine langjährige Freundin mit einem Gehalt von 40.000 Dollar, das auch viele Mitarbeiter bei Gravity verdienten, sich ihre Wohnungsmiete in Seattle nicht mehr leisten konnte. Sie hatte einen Zweitjob bei einem Schnellrestaurant annehmen müssen.

Böse Zungen behaupteten allerdings, dass hinter der Aktion ein drohendes Gerichtsverfahren gestanden habe. Prices Bruder, der 30 Prozent an dem Unternehmen hält, soll es angestrengt haben, um die hohen Bonuszahlungen an seinen Bruder zu verhindern.

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Mitarbeiter schenken Chef einen Tesla

Klar, dass die Mitarbeiter so oder so über die Gehaltserhöhung glücklich waren. Schon ein Jahr später hatten sie zusammengelegt, um ihrem Chef – natürlich öffentlichkeitswirksam – einen Tesla zu schenken. Die Bedenken, etwa von hochrangigen Gravity-Managern, dass den Menschen das viele Geld zu Kopf steigen würde, sie nicht mehr richtig arbeiten und ihr Geld zum Fenster rauswerfen würden, haben sich derweil nicht erfüllt. Zwei Manager hatten ihren Job im Streit über die Gehaltserhöhung sogar gekündigt.

Stattdessen zeigt sich, dass viele Mitarbeiter den Geldsegen nutzten, um ihre Schulden oder die naher Verwandter zurückzubezahlen. Der Anteil der Mitarbeiter, die sich im teuren Seattle ein eigenes Haus leisten konnten, kletterte von unter einem auf über zehn Prozent. Außerdem legten viele der Gravity-Angestellten ein Polster für ihre Altersversorgung an.

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Mehr Motivation, bessere Leistung

Mit der Reduzierung der Belastung der Mitarbeiter ging laut Price eine Steigerung der Motivation einher. Entsprechend verbuchte auch Gravity selbst deutliche Zuwächse. So stieg das Volumen der von dem Unternehmen bearbeiteten Bezahlprozesse von 3,8 auf 10,2 Milliarden Dollar im Jahr. Die Zahl der Mitarbeiter verdoppelte sich. Und – für Price ein besonderes Zeichen des Erfolgs seiner Strategie – in den knapp fünf Jahren seit Einführung des höheren Gehalts wurden in den Familien der Gravity-Mitarbeiter mehr als 40 Babys geboren. Davor waren es maximal zwei pro Jahr.

Weniger erfreut ist Price eigenen Angaben nach aber über die Vorbildwirkung seiner Aktion. Zwar haben kurz nach Gravity einige wenige weitere Unternehmen ihre Mindestgehälter deutlich angezogen. Price ist laut BBC zudem überzeugt davon, dass auch die Erhöhung des Mindestlohns bei Amazon auf seine Initiative zurückzuführen ist. Insgesamt blieb eine breite Nachahmung seiner Idee aber aus.

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Germaphobe

Diese Widerliche Arroganz der Manager, die Leute könnten mit dem Geld doch gar nicht umgehen und würden faul, während genau das auf sie selbst am besten zutrifft, widert mich einfach an.

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