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Meta AI lernt von Facebook und Instagram: Segen für die Nutzer oder Datenschutzproblem?

Die Meta AI liefert Usern auf Whatsapp, Instagram, Facebook und im Messenger jetzt Antworten und Empfehlungen, die auf mit dem Konzern geteilten Informationen basieren. Das personalisiert die Assistenz, birgt aber auch Risiken, sogar politische.

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Die neue Memory-Boost-Funktion der Meta AI ermöglicht personalisierte Antworten basierend auf früheren Gesprächen und Nutzerpräferenzen. (Bild: Mamun sheikh K / Shutterstock)

Meta möchte die Meta AI zum meistgenutzten KI-Assistent weltweit machen – und ist auf einem guten Weg. Derzeit hat die Meta AI laut CEO Mark Zuckerberg schon über 600 Millionen monatlich aktive User. Damit ist sie auf dem prognostizierten Weg – wenngleich Google, Microsoft und OpenAI das womöglich anders einordnen würden.

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Jetzt erhält die KI, die der Tech-Konzern im Frühjahr 2024 auf Instagram, Facebook, Whatsapp und im Messenger einführte, ein gewichtiges Update. Denn fortan sollen Nutzer:innen in der Konversation mit der Meta AI auf eine Art Memory-Modus zurückgreifen können, wie ihn viele User von ChatGPT und anderen KI-Bots gewohnt sind. Dabei kann die Meta AI auf Informationen, die die User im Chat mit der KI via Whatsapp und Messenger oder als Kontextdaten auf Facebook, Instagram und im Messenger geteilt haben, zugreifen. Auf diese Weise personalisieren die User ihre Erfahrung mit dem AI-Assistenten. Dieser kann unter anderem deine Location oder musikalische Vorliebe in Empfehlungen einbeziehen. Zugleich könnte diese Entwicklung ein zweistufiges Datenrisiko abbilden – mit dem Europa vielleicht aber gar nichts zu tun hat.

Metas Memory Boost: So sehen die persönlichen Antworten der Meta AI aus

Im Meta Channel von Mark Zuckerberg erklärt dieser, dass die Meta AI-Antworten künftig auf mit dem Konzern und dem AI-Assistenten geteilten Daten basieren können. Er schreibt:

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„Meta AI will start to give you answers based on what preferences and information you’ve shared. For example, it’s helped me come up with creative bedtime stories for my daughters, so if I ask it for a new one, it remembers they love mermaids.“

Der CEO liefert zudem das erwähnte Beispiel der Geschichte für seine Töchter mit.

Auf dem offiziellen Blog erklärt Meta, dass es jetzt zwei Optionen für User gibt, um die Informationen und Empfehlungen, die die Meta AI ihnen liefert, zu personalisieren. Dabei geht es zum einen um 1:1 Chats auf Whatsapp und im Messenger. Zum anderen stehen umfassende Daten wie die Location, Reels Views und Familienverhältnisse im Fokus.

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Im direkten Austausch mit der KI auf Whatsapp oder im Messenger kannst du dieser Präferenzen mitteilen. Du kannst erklären, dass du vegan bist und gerade eine Sprache, etwa Italienisch, lernst. In diesem Kontext kann Meta mit den geteilten und gespeicherten Informationen Vorschläge optimieren, zum Beispiel für Rezepte oder Content-Vorschläge. Du kannst die Erinnerungen allerdings jederzeit wieder löschen. Ob sie dann für immer vergessen sind, ist unklar. Auch ihre Nutzung für das Training von Modellen wie Llama 4, das 2025 kommen soll, könnte unumkehrbar sein.

Einsatzregionen und Risiken von Meta AI

Die Memory Boost-Funktion ist ebenso wie das neue Feature zur Personalisierung zunächst nur in den USA und Kanada verfügbar. In der EU haben die User keinen Zugriff. Das zweite Personalisierungs-Feature betrifft Instagram, Facebook und den Messenger. Dabei können diverse Daten, die die Nutzer:innen auf ihren Profilen teilen, die aus ihrem Engagement auf den Plattformen hervorgehen oder die durch Kontakte ersichtlich sind, für die Antwort der Meta AI genutzt werden. Der Konzern erklärt es beispielhaft:

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„Let’s say you’re looking for something fun to do with your family this weekend and you ask Meta AI to suggest something. Based on the home location you’ve listed as part of your Facebook profile, recent views of reels featuring live performances by various country artists and its memory that you have a partner and two young kids, Meta AI might suggest tickets for that weekend’s country music show at your local arena and reservations at a local brunch spot.“

Diese Funktionen können den Nutzer:innen helfen, mithilfe von KI schnell und unkompliziert auf Plattformen und in Apps, die sie ohnehin nutzen, unterschiedliche Impulse zu erhalten, sei es für den Kochabend, eine geplante Reise, einen Vortrag oder Geschenkideen. Gleichzeitig gewinnt Meta in diesem Kontext einen immensen Datensatz, der für KI-Trainings und Werbung genutzt werden könnte. Über 3,2 Milliarden Menschen nutzen mindestens eine Meta-App am Tag. Dabei können weltweit die wenigsten User auf einen Opt-out zurückgreifen, was ihre Datenweitergabe betrifft. Dieser Aspekt könnte besonders angesichts Metas neuer politischer Ausrichtung ins Gewicht fallen.

Die Frage nach dem Opt-out: Meta AI User unsicher

Viele User in der EU ärgern sich darüber, die Meta AI bislang nicht nutzen zu können. Aufgrund von Datenschutzbestimmungen und Metas Weigerung, sich diesen für das KI-Angebot zu beugen, ist diese KI in der EU nicht verfügbar. Auf Deutsch ist die Meta AI allerdings dennoch schon zu nutzen. In der EU und in Brasilien gibt es für Meta-User Opt-out-Optionen in Bezug auf die Datenverarbeitung, die durch die Digitalgesetze geschützt sind. Obwohl Brasilien inzwischen die Meta AI erhalten hat, lässt sie in der EU auf sich warten.

Die Datenweitergabe und Nutzung im KI-Kontext birgt Gefahren. The Data Privacy Group schrieb diesbezüglich schon im Herbst 2024:

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„Meta’s aggressive push into artificial intelligence, using vast amounts of user data from platforms like Facebook and Instagram, has once again put privacy concerns front and centre. While Meta’s AI ambitions are impressive, the company’s approach raises profound ethical and regulatory questions about how much control users have over their data—and how much they should expect.“

Die Gruppe nennt Meta eine „Datensammelmaschine“ und schreibt von einem „Trade-Off Between Free Services and Privacy“. Die User sollten sich darüber im Klaren sein, dass viele kostenfreie Dienste nur im Austausch gegen die Weitergabe von Daten verfügbar gemacht werden, etwa auch von Unternehmen wie OpenAI, Google und Co. Denn diese lassen sich für große Umsatztreiber wie die Werbung und das wertvolle KI-Training einsetzen. Dabei gilt die Devise: je mehr Daten, desto besser. In der EU wird diese Datennutzung vielfach reguliert, durch die DSGVO, den Digital Services Act und auch den AI Act. Das schützt die Interessen der Nutzer:innen, während einige Unternehmen deshalb bestimmte Dienste in der Region nicht anbieten.

Die Datenweitergabe, auch in Bezug auf persönliche Aspekte wie die Familienzugehörigkeit, Location Herkunft, Religion, eventuell sogar sexuelle Präferenzen oder politische Interessen – wenn mit der KI geteilt – und dergleichen mehr, stellt aber nicht allein im Hinblick auf mögliche Nutzungsszenarien für Werbung und KI-Trainings ein Risiko dar. Die neue Nähe von Meta zum neuen US-Präsidenten Donald Trump und seiner Regierung, mit der man laut Zuckerberg eng zusammenarbeiten werde, ist ein weiteres Problem.

Gefährliches Spiel mit KI

Meta als einem der größten und einflussreichsten Tech-Konzerne überhaupt kommt eine besondere Rolle im Digitalmarkt zu. Man sammelt milliardenfach Daten und animiert Milliarden von Usern zu immer mehr Verweildauer, Datenweitergabe und Content-Kreation. Dafür werden immerzu neue, nützliche und unterhaltsame Features bereitgestellt. Doch der Umgang mit diesen und insbesondere KI-Funktionen steht unter kritischer Beobachtung. Zuletzt stellte Meta eigene KI-Bots ein, die auf Instagram ein reales Leben mit Diversitätsaspekten vorgetäuscht hatten. Sie haben Meta enorme Kritik eingebracht. Daraufhin wurden sie gelöscht. Die Bots hatten sich auch äußerst kritisch gegenüber dem Konzern geäußert.

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Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht

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