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Facebook und Instagram: So will Meta gegen missbräuchliche Nacktbilder vorgehen

Im Kampf gegen missbräuchliche Nacktbilder richtet Meta, der Konzern hinter Facebook und Instagram, eine Plattform ein, über die potenziell Betroffene schon im Vorfeld aktiv werden und Veröffentlichungen verhindern können.

2 Min.
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Mit StopNCII.org will Meta sogenannten Rachepornos einen Riegel vorschieben. (Bild: StopNCII.org/Smartmockups/t3n)

Mit der Unterstützung von mehr als 50 NGO hat Meta zusammen mit der britischen Anlaufstelle für Betroffene, der Revenge Porn Helpline, die Plattform StopNCII.org gelauncht. Ziel ist, „Non-Consensual Intimate Image Abuse“ – „nicht-einvernehmlichen Missbrauch von intimen Bildern“ – weltweit zu unterbinden. Zudem soll die Plattform Anlaufstelle für alle sein, die bereits betroffen sind oder befürchten, ihre Aufnahmen könnten in den sozialen Medien verbreitet werden.

Mithilfe von Hashes will StopNCII.org Bildmaterial identifizieren

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Damit StopNCII.org aktiv werden kann, müssen Betroffene allerdings selbst auch im Besitz der fraglichen Aufnahmen sein. Über die Website können sie dann einen Fall anlegen und einige Angaben zum Kontext der Aufnahmen machen. Im Anschluss müssen sie die betreffenden Bilder oder Videos auswählen – sie werden jedoch nirgends hochgeladen, wie StopNCII.org betont. Die Site erstellt lediglich individuelle Hashes – digitale Fingerabdrücke, die nicht menschenlesbar sind –, anhand derer die Aufnahmen eindeutig identifizierbar sind.

Diesen Hash teilt die Organisation dann mit allen Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeitet. Die können dann bereits hochgeladene Aufnahmen ausfindig machen und löschen und zukünftige Uploads verhindern.

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StopNCII.org steht weltweit allen zur Verfügung

Betrieben wird die Plattform übrigens nicht von Meta selbst, sondern von der Revenge Porn Helpline. Die britische Organisation existiert seit 2015 und hat nach eigenen Angaben über 200.000 einzelne intime Aufnahmen, die ohne Einwilligung der Betroffenen veröffentlicht wurden, aus dem Verkehr gezogen. Die Erfolgsrate soll bei über 90 Prozent liegen. StopNCII.org selbst ist nicht auf Großbritannien oder den englischsprachigen Raum begrenzt; das Tool und die Hilfsangebote stehen weltweit zur Verfügung.

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Im November 2017 hatte Facebook ein Pilotprojekt in Australien gestartet, das einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgte: Damals hatten Nutzer:innen die Bilder und Videos allerdings noch einschicken müssen, damit ein Hash kreiert werden konnte. 2019 hatte das Unternehmen dann erste Ergebnisse geteilt und auch angekündigt, das Projekt auszuweiten.

Wie groß ist das Problem der nicht-einvernehmlich veröffentlichen Aufnahmen?

Wie viele Menschen tatsächlich davon betroffen sind, dass ohne ihr Einverständnis intime Aufnahmen veröffentlicht werden, ist schwer zu sagen. Im Jahr 2017 wurden allein auf Facebook jeden Monat 54.000 Fälle geprüft, zwei Jahre später war bereits die Rede von einer halben Million; Expert:innen gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

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Opferschützer:innen und Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass die Bezeichnung „Racheporno(grafie)“ verharmlosend und ungenau sei, wie auch im Fall von Missbrauchsdarstellungen von Kindern. Das Label „Pornografie“ soll darüber hinwegtäuschen, dass es sich dabei um (schwere) Straftaten handelt.

Solltest du selbst davon betroffen sein, dass jemand intime Aufnahmen von dir gegen deinen Willen veröffentlichen will oder es bereits getan hat, kannst du dir neben StopNCII.org auch bei anderen Stellen Hilfe und Unterstützung holen: Wenn du minderjährig bist, kannst du die „Nummer gegen Kummer“ anrufen. Frauen können sich an das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ wenden oder Beratungsstellen vor Ort suchen. Für betroffene Männer sind das „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ oder Beratungsstellen vor Ort zuständig.

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