Der US-amerikanische Internetkonzern Meta hat seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern untersagt, untereinander offen sichtbar über die Supreme-Court-Entscheidung zu Abtreibungen zu sprechen. Man wolle „ein feindliches Arbeitsumfeld“ vermeiden, heißt es in einem Bericht der New York Times. Würde Abtreibung „offen diskutiert“ werden, könnte das Team-Mitglieder aufwühlen. Am gestrigen Freitag hat der Oberste Gerichtshof der USA gegen das Recht von Frauen auf Schwangerschaftsabbruch entschieden. Die Entscheidung wird landesweit kontrovers in konservativen und liberalen Kreisen diskutiert.
Meta: Zuckerberg will keine Kontroversen im Team
Meta betreibt unter anderem Facebook, Instagram und Whatsapp. Der Internetkonzern mit CEO Mark Zuckerberg an der Spitze, hat schon vor zwei Jahren interne Kommunikationsrichtlinien aufgesetzt, die einige politische Gesprächsthemen untersagen, um Streitigkeiten unter Beschäftigten zu verhindern. Dazu zählt auch, dass auf unternehmensweiten Kommunikationskanälen, wie etwa dem Message-Board „Workplace“, keine derartig kontroversen Themen mehr diskutieren werden dürften. Impulsgebend waren vorherige Konfliktdebatten unter anderem zu George Floyd.
Im Sommer 2020 sind interne Diskussionen nach dem Mord an den afro-amerikanischen US-Bürger durch einen Polizisten an die Öffentlichkeit geraten, in denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Meta unzufrieden mit der Haltung des Unternehmens zu rassistischen Tiraden Donald Trumps äußerten. Mark Zuckerberg selbst verteidigte die Entscheidung, einen als gewaltverherrlichend verstandenen Post des Ex-Präsidenten auf den Plattformen stehenzulassen. Es wurde heftig darüber gestritten, was durch die Meinungsfreiheit geschützte Aussagen seien und was nicht.
Abtreibungsthemen habe Meta bereits vor Wochen auf die Blacklist gesetzt, die die Belegschaft nicht mehr im Unternehmen diskutieren sollen. Ein Firmenmemo vom 12. Mai macht darauf aufmerksam, dass die vorher noch erlaubten offenen Diskussionen über Abtreibungen zu „erheblichen Störungen am Arbeitsplatz“ geführt hätten. Wer sich über kontroverse Themen wie dem Abtreibungsverbot weiter offen austauschen möchte, solle das unter Gleichgesinnten in einem privaten Rahmen tun, so die Empfehlung der Firmenleitung. Nachrichten in Messengern zu der Thematik würden laut Betroffenen direkt gelöscht.
Na toll.
Aber Zensur gibt´s ja nur in China oder Russland, gelle…?
Bin auch gespannt, wie lange mein Kommentar hier wohl noch stehen wird…