Metaverse: Größer als Buchdruck und Internet zusammen
Spätestens seit Mark Zuckerberg sein ganzes Unternehmen auf den Weg dorthin geschickt hat, ist das Metaverse auch in der öffentlichen Diskussion sehr präsent. Mit absoluter Berechtigung, ist Richard Gutjahr überzeugt. Aus seiner Sicht könnte das Metaverse „größer werden als Buchdruck und Internet“ zusammen.
Fünf bis zehn Jahre wird es noch dauern, glaubt Gutjahr. Dann sei die Technologie auf dem notwendigen Stand, um aus dem Metaversum die neue Betriebsoberfläche für alles Digitale zu machen. Eine Oberfläche, die keine Tastatur, keine Maus, nicht einmal mehr ein Display braucht. Und eine Umgebung, in der wir bald schon mehr Zeit verbringen, als in der bisherigen analogen Welt.
Genau genommen wird es aber auch gar nicht mehr so einfach sein, die Welten zu unterscheiden. Denn im Gegensatz zu früheren virtuellen Plattformen ist das Metaverse nicht in irgendeinem Computer oder auf einem Mobiltelefon zu finden, sondern verbindet sich ganz selbstverständlich mit der physischen Umgebung. Richard Gutjahr im t3n Podcast dazu: „Wir schauen nicht mehr auf das Internet drauf, wie auf unsere Screens. Wir springen direkt in das Internet rein. Das klingt nach Science-Fiction. Aber es ist im Grunde genommen schon da, nur sehen wir es jetzt noch nicht.“
„Wir werden augmented leben“
Gutjahr glaubt indes nicht, dass es die analoge Welt auf der einen und das Metaverse auf der anderen Seite geben wird. „Ich glaube, wir werden in einer Hybridwelt leben. Wir werden augmented leben, bekommen einen zusätzlichen Layer on top auf unsere bestehende Welt.“
Dabei ist das Metaverse, oder zumindest seine ersten Varianten, tatsächlich schon wesentlich präsenter, als es vielen Menschen erscheinen mag. Im industriellen Umfeld ist der Einsatz von AR und VR längst selbstverständlich. Wo früher Servicetechniker von großen Maschinen für einen Reparatureinsatz um die halbe Welt geflogen sind, setzen sie sich heute AR-Brillen auf und leiten virtuell anwesend die Menschen vor Ort an.
Für Jüngere schon gelebter Alltag
Gutjahr, der mit seiner Familie auch in den USA und in Israel lebt, empfiehlt insbesondere auf die jungen Menschen zu schauen, wenn es darum geht, die Entwicklung und das Potenzial des Metaverse zu beurteilen. „Für jüngere Menschen ist das gelebter Alltag. Die verbringen heute schon mehr Zeit im Internet als in der klassischen analogen Welt.“
Gerade in Spielwelten wie Roblox oder Fortnite sei die Zukunft längst Realität geworden. Dabei sind diese Welten gar nicht mal so neu. Roblox gibt es immerhin auch schon seit etwa 15 Jahren. Mit inzwischen 150 Millionen Nutzer:innen ist Roblox nicht mehr klein, aber auch noch nicht allgegenwärtig. Das wird sich ändern. „So war das mit den Mobiltelefonen und dem ganzen Internet auch. Was heute die Kids machen, das wird in zehn bis 15 Jahren die Eltern erreichen“.
Für die Generation der Erwachsenen hat Richard Gutjahr übrigens keine allzu erfreulichen Aussichten auf Lager: „Was heute unsere Eltern auf Whatsapp sind, das werden wir im Metaverse sein.“
Wettlauf der Giganten
Bei der Entwicklung der notwendigen Technologie, der Basis für das Metaverse, nehmen gerade die digitalen Giganten sehr viel Geld in die Hand. Gutjahr spricht von einem Wettlauf zwischen Facebook, Apple, Microsoft und Amazon. Nicht zu vergessen im Spiel natürlich Google. „Die schmeißen da gerade irrsinnig viel Geld da rein“. Auch wenn die Marktreife der Geräte noch entfernt sei, müsse die Softwarewelt dafür jetzt schon entstehen.
Interessant dabei sei, mit welcher Macht gerade Mark Zuckerberg dabei ist, dieses Feld zu besetzen. „Der setzt alles auf dieses Metaverse. Das ist Alles oder Nichts, eine Wette auf die Zukunft. Normalerweise lassen sich diese Tech-Gurus ja immer eher eine Hintertür offen.“ Auch die Reaktion der anderen Unternehmen auf Zuckerbergs Statement lasse einiges erkennen.
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