Nach Zugeständnissen von Microsoft: EU könnte bald grünes Licht für Activision-Blizzard-Deal geben

Schon im November 2022 soll Microsoft Medienberichten zufolge ein Konzessionspaket für die EU-Behörden vorbereitet haben. (Bild: Shutterstock / Sergei Elagin)
Microsofts Ringen um den „Call of Duty“-Publisher Activision Blizzard könnte bald in eine entscheidende letzte Runde gehen. Nach Monaten, gefüllt mit Anhörungen vor Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt, hat das Techunternehmen zumindest vor den EU-Kartellbehörden Zugeständnisse formuliert, die in absehbarer Zeit zu einer Entscheidungsfindung führen könnten.
Der Konzern ist unter anderem bereit, Konkurrenten Lizenzvereinbarungen anzubieten, um die bestehenden Wettbewerbsbedenken zu zerstreuen. Einige Verträge mit Videospiele-Plattformen wurden übereinstimmenden Berichten zufolge bereits unterzeichnet. Ein Verkauf von Activisions lukrativem „Call of Duty“-Franchise oder gar eine Zerschlagung von Activision Blizzard soll jedoch nicht geplant sein.
Die EU-Wettbewerbsbehörde wird, so ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, nun das Feedback von Konkurrenten und Verbrauchern einholen, bevor sie ihre Entscheidung zum 22. Mai treffen wird. Mit dieser Deadline hat die EU die aktuelle vorläufige Frist bereits das zweite Mal um weitere zehn Tage verschoben.
Von einer Übernahme des Spielepublishers von Microsoft betroffen wären unter anderem Unternehmen wie Sony und Nintendo, mit deren Konsolen Playstation und Switch Microsofts Xbox konkurriert. Eine von vielen Befürchtungen war, dass nach einer erfolgreichen Übernahme populäre Activision-Spiele wie „World of Warcraft“ oder „Guitar Hero“ nicht mehr für die japanischen Hersteller verfügbar sind.
Nach dem aktuellen formellen Vorstoß mit entsprechenden Zugeständnissen gibt es, so beschreibt unter anderem das Handelsblatt die Einschätzung von Insidern, „gute Aussichten auf grünes Licht der EU“ für den 69 Milliarden US-Dollar schweren Deal.
Die angestrebte Übernahme von Activision Blizzard ist die zehnte Akquisition Microsofts, die von der EU geprüft wurde – neun davon wurden genehmigt. „Während also weder die EU-Gesetzgeber noch die Regulierungsbehörden formell an Präzedenzfälle gebunden sind, die dem US-Common-Law-System ähneln, ist die Erfolgsbilanz von Microsoft, seine M&A-Aktivitäten über die Ziellinie des alten Kontinents zu bringen, ziemlich tadellos“, heißt es in einer Einschätzung des Portals Gamerant.
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hoffe Blizzard bekommt nur Schwierigkeiten nach Übernahme