Vertrauliche Infos geteilt: Copilot lässt Mitarbeiter die E-Mails ihrer Chefs lesen
Seit September 2023 arbeitet Microsoft Copilot als zentraler KI-Assistent in Windows 11. Mit dem Update auf Windows 11 24H2 im Oktober 2024 hat Microsoft weitere Features für die Copilot-KI veröffentlicht.
KI-Oversharing: Copilot teilt vertrauliche Infos
Jetzt sollen aber Probleme im Zusammenhang mit der Microsoft-KI aufgetaucht sein. Copilot soll in einigen Unternehmen offenbar vertrauliche Informationen mit Mitarbeiter:innen geteilt haben, die eigentlich keinen Zugang dazu haben sollten.
Laut einem Bericht von Business Insider sollen etwa E-Mails von Führungskräften sowie Dokumente der Personalabteilung für einfache Angestellte einsehbar gewesen sein. Während die Unternehmen Microsofts KI dafür verantwortlich machen, weist der Copilot-Anbieter diese Verantwortung von sich.
Firmen haben Zugriffsrechte vernachlässigt
Die KI lege lediglich offen, dass in einigen Firmen die Zugriffsrechte auf interne Dokumente in der Vergangenheit sehr nachlässig behandelt worden seien. Personaldaten und die E-Mails der Chefetage seien dadurch grundsätzlich für alle zugänglich gewesen. Copilot eröffne jetzt neue, einfache Möglichkeiten, auf solche firmeninternen Daten zuzugreifen, wie es bei Golem heißt.
Am Zug sieht Microsoft entsprechend die Firmen-Admins. Diese sollten damit beginnen, interne Dokumente und andere Informationen proaktiv zu verwalten, wie ein Microsoft-Sprecher gegenüber Business Insider sagte. Die Data-Governance-Herausforderungen seien nicht durch die Einführung von KI verursacht worden.
Unternehmen sollten bei den nötigen Nachbesserungen jedenfalls genau auf die jeweiligen Vorschriften ihrer Branche achten. Berücksichtigt werden müssten zudem die Zugriffsrechte einzelner Mitarbeiter:innen auf Dateien, Arbeitsbereiche und weitere Ressourcen.
Microsoft hilft Admins bei Optimierung
Microsoft hat derweil ein sogenanntes Deployment Blueprint veröffentlicht. Damit soll die firmeneigene Datensicherheit im Zusammenhang mit Copilot optimiert werden können. Ziel sei es, das sogenannte Oversharing durch die KI zu vermeiden.
Der Softwarekonzern erklärte, dass er auch darüber hinaus seine Kund:innen unterstütze, die zentrale Verwaltung von Identitäten und Berechtigungen zu verbessern. Was Microsoft nämlich nicht will, ist, dass Unternehmen vor der Nutzung von Copilot zurückschrecken.
Verunsicherte Firmen verschieben Copilot-Start
Berichte zu dem KI-Oversharing-Problem sollen laut Business Insider bei einigen Kund:innen Verunsicherung hervorgerufen haben. Einige hätten daraufhin die Einführung des Microsoft-KI-Assistenten erst einmal verschoben.