Microsoft veröffentlicht Anleitung, wie ihr Linux installiert

Windows und Linux sind große Kontrahenten auf der Betriebssystembühne. Windows punktet mit einer einfachen Bedienung und weitreichender Kompatibilität, die Open-Source-Lösungen unter Linux sind laut Ionos bekannt für Stabilität, Sicherheit und Geschwindigkeit. Damit diese Punkte greifen, muss das Linux-Betriebssystem allerdings sehr gut eingestellt sein.
Umso erstaunlicher ist es, dass Windows nun eine Anleitung zum Herunterladen und Installieren von Linux veröffentlicht hat. The Register bezeichnet den Leitfaden als „hilfreich“, kann sich aber nicht den Seitenhieb verkneifen, dass diese Aktion „Ungläubigkeit bis Belustigung“ hervorrief.
Microsoft schlägt vier alternative Installationsmethoden vor: die Verwendung des Windows-Subsystems für Linux 2, eines lokalen virtuellen Computers (meist als „VM“ bezeichnet), einer Cloud-VM oder eines Bare-Metal-Servers (also eines physischen Computerservers, der nur von einer Nutzer:in oder Mieter:in verwendet wird).
Die unerwartete Anleitung bringt The Register zu der etwas provokanten Frage, ob es sich damit von Windows-Seite um ein stillschweigendes Eingeständnis handelt, dass Nutzer:innen möglicherweise ein kostenloses Betriebssystem für Ihren PC benötigen.
Spannend ist auch, wie Windows auf der Support-Seite Linux einführt: „Linux ist ein Betriebssystem ähnlich wie Windows, allerdings mit vielen verschiedenen Versionen, da es Open Source und vollständig anpassbar ist.“ Linux hat kürzlich betont, dass es seinen Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen möchte.
Windows lässt es sich in der Anleitung allerdings nicht nehmen, immer wieder die Namen von eigenen Apps und Diensten fallen zu lassen wie etwa Azure, Outlook, Work oder Teams. Damit wolle das US-Unternehmen zwischen den Zeilen klarmachen, dass es jede Menge Alternativen parat hat, schreibt Gizmodo.
The Register findet, dass die Anleitung nicht nur eine Hilfestellung für Nutzer:innen ist, sondern auch der Versuch, alternden Windows-Rechnern eine neue Chance zu geben. Microsoft unterstützt Windows 7 und 8 nämlich nicht mehr und auch Windows 10 könnte dieses Schicksal demnächst drohen. So ganz uneigennützig ist die Aktion also wohl doch nicht.
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