Wie Microsoft mit ChatGPT das Werbe-Business ankurbeln will

Microsoft integriert den KI-Bot ChatGPT in seine Suchmaschine Bing und den Browser Edge, um damit Nutzer:innen von Google und Chrome wegzulocken.
Doch das dürfte nicht der einzige Grund für die Integration der KI-Technologien von OpenAI sein. Offenbar geht es Microsoft dabei auch um das digitale Werbegeschäft.
„Das Potenzial dieser neuen Technologie wird noch erforscht, aber wir wissen, dass diese grundlegende Veränderung des Suchmaschinen-Erlebnisses uns neue Möglichkeiten geben wird, traditionelle Werbeerlebnisse neu zu überdenken“, schrieb Microsofts Werbechef Rob Wilk in einem Blogbeitrag.
Laut dem Magazin Trending Topics tauchen in ersten Textantworten der KI bereits Marken wie Ikea und Honda auf.
Laut Wilk werden die KI-Chats Werbetreibenden „intelligentere und besser umsetzbare Möglichkeiten bieten, mit Kund:innen in Kontakt zu treten“. Er geht davon aus, dass dank „tiefgreifend personalisierten Erlebnissen“ für die Verbraucher:innen der Return on Investment (ROI) für Werbetreibende verbessert werden könne. ChatGPT und GPT-3 haben bei Microsoft also nicht nur informativen Charakter, sondern auch kommerziellen.
Microsoft hat im Digital-Advertising-Geschäft gegenüber dem Alphabet-Konzern vieles aufzuholen. Bei der Google-Mutter Alphabet werden damit laut Trending Topics jährlich mehr als 250 Milliarden US-Dollar umgesetzt, Microsoft dagegen sprach Ende 2022 davon, man wolle in diesem Bereich seinen Umsatz von zehn auf 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr steigern.
Im Idealfall hilft die KI-Technologie Microsoft dabei, diese Steigerung umzusetzen – und senkt gleichzeitig den Google-Umsatz in diesem Sektor dadurch, dass Nutzer:innen mithilfe von ChatGPT und GPT-3 auf Bing gezogen werden.
Google arbeitet allerdings selbst an einer KI, die ChatGPT Konkurrenz machen soll. Google-Chef Sundar Pichai verkündete Anfang dieser Woche in einem Blogeintrag, dass man an einer eigenen KI namens Bard dran sei, die Fragen von Nutzer:innen beantworten und an Gesprächen teilnehmen soll.
Noch werde Bard getestet, hieß es in dem Blogeintrag, aber laut Pichai soll er bereits in den kommenden Wochen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Zukunftsmarkt bleibt also weiter hart umkämpft.
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