Mit ChatGPT-KI: Microsoft bringt neue Bing-Suchmaschine und neuen Edge-Browser

Das kurzfristig einberufene Event mag überraschend gewesen sein, das Thema, um das es ging, war es nicht. Nachdem am Wochenende schon geleakte Bilder einer mit ChatGPT ausgestatteten Bing-Version an die Öffentlichkeit gerieten, hat Microsoft diese neue Bing-Suchmaschine jetzt offiziell vorgestellt.
In der neuen Bing-Version enthalten sein wird eine Chatfunktion. Dort können Nutzer:innen ihre Fragen eingeben und erhalten statt Verweisen auf Websites umfangreiche Antworten in natürlicher Sprache.
Wie Microsoft auf dem Event vorführte, kann die neue Suchmaschinenversion auch komplexere Anfragen ausführen. Auf die Bitte, eine Reiseroute für eine mehrtägige Reiseroute zu erstellen, gab der Chatbot eine entsprechende Route aus – inklusive Links zu weiterführenden Informationen.
Verantwortlich dafür ist das in Bing integrierte KI-Sprachmodell von OpenAI, das auch den seit seinem Launch im November 2022 gehypten Chatbot ChatGPT anfeuert. Anders als bei der aktuellen Version ChatGPT-3 soll der Bing-Chatbot aber auch Informationen nach 2021 verarbeiten und ausgeben können.
Wie Microsoft-Chef Satya Nadella ankündigte, steht das neue Bing am Desktop ab sofort zum Ausprobieren bereit – offenbar aber begrenzt auf die USA. Zunächst sollen die möglichen Anfragen aber begrenzt sein. Künftig sollen Nutzer:innen sich für den vollen Zugang anmelden müssen.
Nadella beschwor den Launch der neuen Bing-Version als „neuen Tag im Bereich der Websuche“. Das dahinterliegende Paradigma habe sich seit Jahrzehnten nicht geändert – bis jetzt. KI könne Informationen flüssiger und schneller liefern als herkömmliche Methoden, wie The Verge den Microsoft-CEO zitiert.
Klar, dass da auch Suchmaschinenprimus Google gefragt ist. Alarmiert spätestens seit dem Erfolg von ChatGPT hatte der Konzern seine Anstrengungen, einen eigenen KI-Chatbot fertigzustellen, intensiviert. Am Montag hatte Google-Chef Sundar Pichai eine auf dem hauseigenen Sprachmodell Lamda basierende ChatGPT-Alternative vorgestellt – „Bard“.
Auch Google geht es darum, in der Suche auf Fragen von Nutzer:innen hin komplexe Informationen und verschiedene Perspektiven zusammenzufassen. Weitere Informationen zu „Bard“ könnte es am Mittwoch, 8. Februar, geben – auf einem Google-Event in Paris.
Während das Rennen um die Suche der Zukunft eröffnet scheint, sind noch gar nicht alle Fragen geklärt. So sind die Antworten von ChatGPT oft fehlerhaft, wenn auch überzeugend vorgetragen.
Und was passiert mit den Links auf die Websites, die die Suchergebnisse bisher vorrangig ausmachen? Wie finanziert sich die Suche, wenn (falls) es keine bezahlten Suchergebnisse mehr gibt?
Und wer soll sich die Mühe machen, künftig Informationen im Internet zu veröffentlichen, wenn auf den entsprechenden Websites nur noch Bots, aber keine echten Besucher:innen mehr vorbeischauen?
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