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Krater des Saturn-Monds Mimas weist auf unterirdischen Ozean hin

Der eigentümliche Herschel-Krater, der den besonderen Look von Eismond Mimas ausmacht, erstreckt sich über eine Breite von 139 Kilometern – fast ein Drittel des Durchmessers von Mimas selbst. (Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)
Unter den vielen Monden, die sich um den Planeten Saturn scharen, ist Eismond Mimas der kleinste. Interesse bekommt Mimas vor allem wegen seiner eigentümlichen Struktur, die dank eines riesigen Kraters Assoziationen mit dem Todesstern aus den „Star Wars“-Filmen wecken könnte.
Der sogenannte Herschel-Krater erstreckt sich über eine Breite von 139 Kilometern – fast ein Drittel des Durchmessers von Mimas selbst. Der Gipfel von Herschel ist fast so hoch wie der Mount Everest auf der Erde.
So weit, so gut – und bei allen Rekorden wenig spektakulär, wenn man die Gesamtheit des Alls besieht. Doch nun haben Wissenschaftler:innen des Southwest Research Institute im texanischen San Antonio Beweise dafür gefunden, dass Mimas die richtige Menge an Wärme erzeugen könnte, um einen flüssigen Ozean unter seiner Oberfläche zu erhalten.
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Die Forscher:innen führten numerische Simulationen der Bildung des Herschel-Einschlagbeckens durch, um die Entwicklung von Mimas zu untersuchen. Die Ergebnisse der Arbeit erschienen in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters und könnten bahnbrechender nicht sein: Die Simulationen zeigten, dass die Struktur des Einschlagbeckens und das Fehlen tektonischer Prozesse mit einer dünner werdenden Eishülle und einem geologisch jungen Ozean vereinbar sind.
In der Zusammenfassung des Fachbeitrags heißt es: „Wenn Mimas zum Zeitpunkt des Herschel-Einschlags einen Ozean besaß, muss die Eishülle zehn Kilometer dicker gewesen sein als heute. Diese Ergebnisse stimmen mit den Schlussfolgerungen aus der minimalen tektonischen Aktivität überein, die besagen, dass Mimas eine junge Ozeanwelt sein muss, wenn es heute tatsächlich einen Ozean hat.“
Die Annahme eines subglazialen Ozeans auf dem Mond Mimas ist nicht ganz neu, blieb jedoch immer vage. Der größte Durchbruch in der Erforschung von Mimas gelang mit dem Saturn-Orbiter Cassini, der den Saturn zwischen 2004 und 2017 umkreiste. Erste hochaufgelöste Bilder entstanden 2010, als die Sonde Mimas in einer Entfernung von 9.526,4 Kilometern passierte.
Der Krater selbst wurde 1982 nach dem deutsch-britischen Astronomen William Herschel benannt, der Mimas 1789 entdeckt hatte. Die Annahme, dass sich die Macher von „Star Wars: Episode IV“ von dem eigentümlichen Krater zu ihrem Todesstern inspirieren ließen, lässt sich jedoch leicht widerlegen: Der Film entstand bereits 1977 –fünf Jahre vor der Entdeckung des Kraters.
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