Höchste Priorität für Uranus: So wollen Wissenschaftler den Eisriesen erkunden

Bei der Erkundung des Weltalls spielt die US-Raumfahrtorganisation Nasa eine wichtige Rolle. Entsprechend richtet die Wissenschaftsgemeinde ihre Ideen und Wünsche für mögliche künftige Missionen direkt an sie. Alle zehn Jahre erhält die Nasa eine Art große Wunschliste, die nach jahrelanger Diskussion von zahlreichen Fachleuten und Organisationen erstellt wurde. Veröffentlicht wird das rund 800 Seiten umfassende Dokument von den National Academies of Sciences, Engineering und Medicine (NAS) in den USA.
Im Herbst war ein erster Teil des neuen Dokuments mit Forderungen für die Astronomie veröffentlicht worden. Im zweiten Teil, der 2022er-Ausgabe unter dem Titel „Origins, Worlds, and Life“, die den Zeitraum 2023 bis 2032 umfasst, geht es jetzt um die Erforschung des Sonnensystems. Höchste Priorität soll demnach eine Mission zum Uranus haben. Geht es nach den Forscher:innen, könnte eine entsprechende Sonde bis zum Jahr 2032 gestartet werden. Sie würde dann beim Jupiter Schwung holen können.
Eine Mission zum Uranus könnte den Wissenschaftler:innen zufolge unser Wissen über Eisriesen im Allgemeinen und das Uranus-System im Speziellen verändern. Der Planet stelle die Forschung noch in vielen Bereichen vor Rätsel, etwa, was die niedrige interne Energie, aktive Atmosphären-Dynamiken oder das komplexe Magnetfeld angeht. Darüber hinaus könnte eine genauere Untersuchung von Uranus auch die Exoplaneten-Forschung allgemein vorantreiben. Weil sich die Nasa aktuell aber auf den Mars, den Jupiter-Mond Europa und unseren Mond konzentriert, dürfte der Start einer Uranus-Mission eher später in den 2030er-Jahren erfolgen, wie auch Wired schreibt.
Interessant für die Wissenschaft sind auch die Eismonde des Uranus, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Bei ihnen könnte es sich um Ozeanwelten handeln. Eine hohe Priorität in der sogenannten Decadal Survey wird zudem einer Mission zum Saturn-Mond Enceladus eingeräumt. Auf der dortigen Eiswelt soll es heiße Quellen und Gasfahnen geben, in denen Leben zumindest möglich sein könnte. Ein geplanter Orbilander, der um den Saturn-Mond kreisen und auf ihm landen soll, würde allerdings erst 20 Jahre nach dem Start dort ankommen.
Ein weiteres mögliches Ziel der Wissenschaftler:innen ist die genaue Beobachtung des Asteroiden Apophis. Dieser Himmelskörper hat einen Durchmesser von 370 Metern und nähert sich der der Erde im April 2029 bis auf etwa 31.000 Kilometer – ein „außergewöhnliches Ereignis“ für die Forschung. Ebenfalls auf der Prioritätenliste ist die Fortsetzung der schon begonnenen Marsmission, bei der es insbesondere darum geht, das eingesammelte Gestein zur Erde zu bringen.
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