Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat laut Business Wire einen Vertrag über einen Testflug mit dem kalifornischen Space-Startup Spinlaunch unterzeichnet. Der Test soll den Transport einer Nutzlast und deren Bergung umfassen. Das ist ein weiterer Meilenstein in der jungen Geschichte des Startups, das nicht auf Raketen für den Nutzlasttransport ins All setzt.
Vielmehr arbeitet Spinlaunch seit 2014 an einer weitaus günstigeren Alternative und glaubt, die in einer riesigen Schleuder gefunden zu haben. Damit sollen vor allem Kleinsatelliten mit weniger als 30 Prozent des Treibstoffs und der Strukturen eines herkömmlichen Starts in den Weltraum befördert werden. Das könnte dem Kleinsatellitensektor einen wahren Boom verschaffen.
So funktioniert die Riesenschleuder
Die Zentrifugalschleuder, die derzeit in der Wüste zwischen Las Bruces im US-Bundesstaat New Mexico und dem Spaceport America steht, funktioniert dabei tatsächlich nach dem einfachen physikalischen Prinzip, das der Name impliziert. In der Anlage, die wie ein riesiges Jo-Jo mit einem kleinen Schornstein aussieht, befindet sich eine Vakuumkammer aus Stahl mit einem Durchmesser von 91 Metern.
Darin kann eine an einem Kohlefaserarm befestigte Nutzlast auf eine Geschwindigkeit von 8.000 Kilometern pro Stunde hochgeschleudert werden, bevor der Kohlefaserarm sich ausklinkt und die Nutzlast aus dem kleinen Schornstein ins All geschossen wird. Je nach Größe der Nutzlast plant Spinlaunch, kleine Zusatztriebwerke an den Nutzlasten anzubringen, die den für den Orbitaleintritt nötigen Schub entfalten, sobald die äußeren Schichten der Atmosphäre erreicht werden.
Anlage geplant, die 3 Mal so groß ist
„Was als innovative Idee begann, um den Weltraum zugänglicher zu machen, hat sich zu einem technisch ausgereiften und bahnbrechenden Ansatz für Starts entwickelt“, freute sich Spinlaunch-Chef Jonathan Yaney letzte Woche in einer Erklärung.
Dabei ist die Riesenschleuder in New Mexico nur der Anfang. Spinlaunch will zukünftig näher an die Küste und dort eine Anlage bauen, die dreimal so groß ist wie die jetzige. Das Unternehmen hofft, seinen ersten Testflug in der Umlaufbahn bereits 2025 durchführen zu können. Zuerst aber müssen sich die weniger ambitionierten Tests weiterhin als erfolgreich erweisen.