Mindestgehalt 300.000 Dollar: Netflix sucht KI-Manager – das steckt dahinter

Wer sich mit künstlicher Intelligenz auskennt, könnte bei Netflix einen wahren Traumjob finden. Laut Gizmodo hat der Streamingriese Netflix aktuell eine Stelle für eine:n KI-Manager:in ausgeschrieben, der oder die ein wahrhaft stattliches Gehalt bekommen wird.
Von mindestens 300.000 Dollar pro Jahr ist die Rede, wobei die Höchstgrenze bei 900.000 Dollar liegen soll. Etwas vage besteht die Hauptaufgabe vor allem darin, die strategische Vision für die maschinelle Lernplattform von Netflix festzulegen. Wer sich bewerben will, sollte bereits Erfahrung in der Arbeit mit einer zentralisierten Plattform für maschinelles Lernen haben, mit den Netflix-Ingenieur:innen zusammenarbeiten und diese anleiten können und eine Stärke in strategischem Denken aufweisen.
Der Streamingdienst schreibt in seiner Stellenanzeige, mit mehr als 230 Millionen Mitgliedern in über 190 Ländern präge Netflix die Zukunft der Unterhaltung auf der ganzen Welt. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz trieben Innovationen in allen Unternehmensbereichen voran.
Tatsächlich setzt Netflix schon länger künstliche Intelligenz ein, die aber ziemlich rudimentär sein soll. Sie ist zum Beispiel für die Auswahl der Inhalte verantwortlich, die Nutzer:innen vorgeschlagen werden. Ob und inwieweit die neu zu besetzende Stelle auch direkt in die Produktion involviert sein könnte, geht aus der Stellenanzeige nicht hervor und wurde auf Anfrage von Gizmodo auch nicht beantwortet.
Was bei der Stellenausschreibung vor allem auffällt, sind zwei Dinge. Erstens: das ziemlich üppige Gehalt von 300.000 bis 900.000 Dollar, welches das Durchschnittsgehalt der Schauspieler:innen in Hollywood deutlich überragt. Dieses liegt bei etwa 47.000 Dollar und könnte gerade durch den Einsatz von KI in Zukunft weiter fallen.
Gegenüber der Tagesschau sagte Duncan Crabtree-Ireland von der Gewerkschaft Sag Aftra kürzlich: „Die Körper von Hintergrunddarstellern sollen gescannt, für einen Tag Arbeit bezahlt werden und die Studios haben die Rechte an ihrem Äußeren für alle Ewigkeit.“ Folglich könnten die Studios auf billige Art und Weise Menschen für Szenen im Hintergrund animieren lassen und müssten keine echten Schauspieler:innen bezahlen, bei denen zum Beispiel Überstunden extra vergütet werden müssten.
Den Studios spare das viel Geld, aber die Schauspieler:innen könnten dann kaum noch überleben. Und während Darsteller:innen bei Wiederholungen von TV-Serien oder Kinofilmen zusätzlich variable Tantiemen zustehen, ist diese Regel bei den Streaminganbietern ausgesetzt.
Dass Netflix gerade in dieser aufgeheizten Stimmung mit seiner Stellenausschreibung herauskommt, könnte nicht nur als Provokation gewertet werden, sondern auch als Zeichen dafür, wie der Streamingdienst in Zukunft seine Prioritäten setzt.
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