
Netflix Japan hat mit einem dreieinhalbminütigen Anime-Kurzfilm für Aufsehen in den sozialen Medien gesorgt.
Das Besondere an „Dog and Boy“: Die Hauptcharaktere stammen aus der Feder eines menschlichen Künstlers, sämtliche Hintergründe sind hingegen von einer KI-Anwendung generiert.
Mit den Learnings aus dem Experiment wolle man „der Anime-Industrie helfen, die unter einem Mangel an Arbeitskräften leitet“, heißt es im Tweet und in der Pressemitteilung von Netflix Japan.
Das Einbeziehen KI-generierter Bilder solle „zur Realisierung eines flexiblen Animationsproduktionsprozesses beitragen“. Netflix wolle Kreativschaffende „mit der neuesten Technologie angemessen unterstützen“.
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In den Kommentaren hagelte es allerdings Vorwürfe: Der Streaminganbieter wolle durch die KI-generierten Bilder lediglich Personalkosten sparen und Künstler:innen wegrationalisieren.
Kritik gibt es außerdem am Abspann des Films. Die Credits für das Hintergrunddesign werden hier der KI-Anwendung zugeschrieben, dahinter steht generisch in Klammern „und Menschen“.
Aus dem Zusatz wird ersichtlich, dass die KI-generierten Bilder vor ihrer Verwendung im Film eine menschliche Revision durchlaufen haben. Die daran beteiligten Personen werden aber nicht namentlich gewürdigt – für viele Kommentator:innen ein No-Go.

„Dog and Boy“-Regisseur Ryotaro Makihara fügt die Hauptfiguren in eine KI-generierte Landschaft ein. (Foto: Netflix Japan)
Insgesamt sorgen bildgenerierende KI-Modelle in der Kreativszene derzeit für gemischte Gefühle.
In den USA haben drei Künstlerinnen gegen Stable Diffusion, Midjourney und Dreamup geklagt: Kelly McKernan, Sarah Andersen und Karla Ortiz werfen den zuständigen Unternehmen vor, sie hätten ihre Tools ohne Zustimmung der ursprünglichen Künstler mit Bildern trainiert und damit Urheberrechte verletzt.
Es gibt aber auch Kreativschaffende, die KI-Modelle für sich nutzen – beispielsweise um bestimmte Arbeitsschritte schneller zu erledigen oder Inspiration zu sammeln.
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