Minesweeper: Dank dieser Netflix-App habe ich das Spiel nach 25 Jahren endlich verstanden

Ich erinnere mich noch an unseren ersten Computer zu Hause. Es war ein All-in-One-PC von Compaq. Monitor und Rechner bildeten also eine Einheit. Die Ausstattung: Intel-CPU mit 66 Megahertz, 16 Megabyte Arbeitsspeicher und eine Festplatte mit 600 Megabyte. Das klingt nicht nur heute nach lächerlich wenig, das war es auch Mitte der 90er schon. Lucasarts-Adventures wie Sam and Max Hit The Road liefen darauf gerade so, damals aktuelle Spiele natürlich nicht. Dass ich noch immer viele Dialoge zwischen Sam und Max mitsprechen kann, könnte ein Indikator dafür sein, dass ich das Spiel vielleicht einmal zu oft durchgespielt habe. Abseits davon ging eben nicht viel. Außer Kartenspiele wie Solitär – oder Minesweeper.
Minensuche und wilde Klicks
Während das lahme Solitär dafür sorgte, dass meine ohnehin schon knappe PC-Zeit von meinen Eltern weiter eingeschränkt wurde (weil sie eben selbst spielten), übte Minesweeper eine gewisse Faszination auf mich aus. Heute weiß ich: Die Story dahinter ist knallhart. Man sucht im Meer nach Minen. Ein falscher Klick und das wars.
Damals sah ich nur einen grauen Kasten unterteilt in kleinere grau Kästen. Eine Erklärung gab es zu Spielbeginn nicht. Wenn ich klickte, verschwanden die Kästchen und Zahlen tauchten auf. Ich hielt sie für die Spielpunkte, wunderte mich aber auch, warum das Prinzip aus Raten bestand. Keine Überraschung: Gewonnen habe ich nie. Ein Hilfe-Register gab es zwar, das war aber Windows-typisch verschachtelt. Außerdem wollte ich nicht lesen, sondern spielen.
Die Netflix-Neuauflage
Als dann das Super Nintendo bei uns einzog, geriet Minesweeper in Vergessenheit. Bis heute. Denn jetzt hat Netflix das Spiel als Neuauflage für Smartphones herausgebracht. Mit echter Grafik und Soundeffekten. Besser noch: Wie es sich für ein modernes Smartphone-Spiel gehört, wird das Spielprinzip innerhalb der ersten Level veranschaulicht. Hier klicken, da lange gedrückt halten.

Knobelei, Logik und etwas Glück sind bei Minesweeper gefragt. (Screenshot: t3n)
Und so gehts: Wie im Original deckt ihr mit der ersten Aktion zunächst möglichst viele Quadrate auf. Die sind diesmal sogar mit Wasser unterlegt. Die Zahlen gibt es auch immer noch. Sie zeigen an, wie viele Minen an des jeweilige Quadrat angrenzen. Euro Aufgabe ist es, in jedem Level per Ausschlussverfahren alle sicheren Quadrate zu finden. Am Ende bleiben dann nur noch die Minen übrig. Als Hilfestellung gibt es (wie in der Windows-Version) Fähnchen, mit denen ihr Quadrate markieren könnt, unter denen ihr Minen vermutet. Wie viele Minen es pro Spielfeld gibt, seht ihr oben rechts in der Ecke.
Mit dem Wissen macht das Spielen tatsächlich sogar Spaß. Ich bemerke, wie ich öfter die Faust balle, wenn ich wieder ein Level geräumt habe. Überhaupt ist der Netflix-Ableger schön kurzweilig. Kurz mal fünf Minuten abschalten und eine Runde spielen, das geht in Ordnung. Zu lange hockt man nicht davor, denn am Spielprinzip ändert sich nichts – auch wenn Netflix Hunderte Level verspricht. Außerdem gibt es immer noch die Möglichkeit, gleich beim ersten Versuch eine Mine zu erwischen. Passiert das zweimal nacheinander, ist eine kleine Spielpause ohnehin nicht verkehrt.
Muss man noch wissen: Weil das Spiel von Netflix herausgegeben wird, darf es leider nicht jeder spielen. Zwar kann man es im Google Play Store und in Apples App-Store herunterladen, man braucht aber ein Abo beim Streaming-Anbieter. Das gibt es ab 4,99 Euro. Ein Grund, extra eines abzuschließen, ist Minesweeper nicht. Netflix hat neben Medieninhalten aber noch weitere Games im Angebot. Darunter auch die „Definitive Editions“ von GTA 3, GTA: Vice City und GTA: San Andreas.