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Missbrauch der E-Auto-Förderung: Bundeswirtschaftsministerium will handeln

Die staatliche Förderung beim Kauf von Elektro-Autos von bis zu 9000 Euro hat nicht nur Gutes bewirkt. Offenbar wurde diese in vielen Fällen missbraucht. Nun will das Bundeswirtschaftsministerium handeln.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Mehr als 30.000 geförderte E-Autos wurden 2021 wohl ins Ausland verkauft. (Bild: Shutterstock / Blue Planet Studio)

Mit der Kaufprämie von bis zu 9000 Euro für E-Autos machen offenbar viele findige Menschen einen Reibach: Wie die Wirtschaftswoche berichtet, werden zahlreiche Elektro-Autos, die staatlich gefördert wurden, nach Ablauf der Haltedauer ins Ausland exportiert. Das Problem: Derzeit ist die Prämie an eine Haltedauer von nur sechs Monate gebunden. Da sich der Werteverlust nach Ablauf dieser Frist in Grenzen hält, ist ein Verkauf ins Ausland lukrativ.

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Um den Missbrauch der E-Auto-Förderung zu verhindern, will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Mindesthaltedauer für die Fahrzeuge verlängern. Man prüfe im Zuge der ohnehin für 2023 geplanten Förderänderungen eine Ausdehnung der Haltedauer, teilte das Bundeswirtschaftsministerium heute mit und bestätigte damit einen Bericht der Wirtschaftswoche.

Haltedauer soll wohl verdoppelt werden

„Es ist nicht Sinn der Förderung, dass geförderte Autos nach Ablauf der Mindesthaltedauer regelmäßig ins europäische Ausland weiterverkauft werden und dies zu einem Geschäftsmodell für Händler und Käufer wird“, zitierte die Wirtschaftswoche eine Person aus dem Bundeswirtschaftsministerium.

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Deshalb werde die Förderung ab 2023 angepasst – und vorab die Verlängerung der Mindesthaltedauer geprüft. Diese soll auf zwölf Monate verdoppelt werden, wie die Wirtschaftszeitschrift aus Kreisen des Ministeriums erfuhr. Wer sein gefördertes E-Auto bereits nach weniger als einem Jahr verkauft, müsse die Förderung dann zurückzahlen.

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Mehr als 30.000 E-Autos 2021 ins Ausland verkauft

Dass akuter Handlungsbedarf herrscht, untermauern die Zulassungszahlen aus dem vergangenen Jahr. Rund 30.000 E-Autos seien allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 als junge Gebrauchtwagen ins Ausland verkauft worden, erklärte Stefan Bratzel, Automobilwirtschaftsprofessor und Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, der Wirtschaftswoche.

240 Millionen Euro Fördergelder nicht zweckgemäß verwendet

Das CAM hat in einer Studie zusammengefasst, wie viele neue E-Autos 2021 in Deutschland erstmals angemeldet wurden – und wie viele auch tatsächlich auf deutschen Straßen unterwegs sind. Demnach wurden zwischen Januar und September 236.695 reine Elektrofahrzeuge in Deutschland neu zugelassen, die Elektroflotte hat sich allerdings nur um 207.435 Fahrzeuge erhöht. Im Bestand fehlen damit 29.260 Elektro-Pkw. Laut Wirtschaftswoche kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass allein im Jahr 2021 bis zu 240 Millionen Euro staatlicher Fördergelder für reine Elektrofahrzeuge nicht zweckgemäß verwendet worden seien.

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Mehr als eine Million Anträge

Für die Kaufprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybridfahrzeuge wurden laut Autobild mittlerweile schon mehr als eine Million Anträge gestellt. Inwieweit sich diese beeindruckende Zahl mit der Ausdehnung der Haltedauer reduzieren wird, bleibt abzuwarten.

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