Es gibt sie noch: Berufstätige, die die Mittagspause ernst nehmen. Sie stehen vom Stuhl auf, verlassen den Schreibtisch, machen sich einen Salat und gehen anschließend noch eine Runde um den Block. So eine Pause lädt die Akkus wieder auf. Und dennoch: Viele Menschen sind es nicht, die die Halbzeit so gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Smunch unter 5.000 Beschäftigten. Das Startup, das Unternehmen mit gesundem Essen beliefert, wollte wissen, welche Gewohnheiten die Deutschen während der Mittagspause pflegen. Das Ergebnis lässt aufhorchen.
Mittagspause: Desktop-Dining ist Realität
Mehr als 71 Prozent aller Deutschen arbeiten demnach auch während der Pause – 21,8 Prozent davon sogar sehr und 25,3 Prozent eher häufig. Für viele Menschen heißt das, dass sie während der Ruhezeit mindestens am Schreibtisch essen oder nicht einmal das. Was wie ein Widerspruch in sich klingt, trägt als Phänomen jedoch einen Namen: Desktop-Dining. Den Umfrageergebnissen zufolge arbeitet nur jeder sechste Deutsche, konkret 18,1 Prozent, nie während dieser Zeit. Für Gesundheitsexperten ein viel zu geringer Teil, wie auch Maria Schumann weiß. „So ein Ergebnis ist erschreckend“, ordnet sie ein.
„Kopfarbeiter sollten Pausen nutzen, um rauszugehen und frische Luft zu atmen.“
Schumann berät Unternehmen und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu einem gesünderen Arbeitsalltag. „Um leistungsfähig und konzentriert zu bleiben, ist es von großer Bedeutung, dass Berufstätige sich regelmäßig Pausen gönnen.“ Idealerweise sollte die Arbeit mindestens alle 90 Minuten unterbrochen werden, verrät sie im t3n-Gespräch. Dass ausgerechnet die Mittagspause jedoch so oft mit Arbeit ausgefüllt oder gar ganz ausgelassen wird, hält die Berlinerin für ein großes Problem. Nicht zuletzt, weil gerade sie durch das Arbeitszeitengesetz besonders geschützt ist.
Obwohl eine 30-minütige Mittagspause gesetzlich vorgeschrieben ist, genehmigt sich der Umfrage zufolge mit 34,8 Prozent die Mehrheit der Deutschen nur zwischen 15 und 30 Minuten. 11,4 Prozent der Befragten würden die Auszeit sogar komplett überspringen. Die Erhebung von Smunch zeigt zudem, dass Männer häufiger auf ihre Mittagspause bestehen als Frauen. Andererseits sind Frauen deutlich gesundheitsbewusster, was die Zusammensetzung der Mahlzeit angeht. Der Umfrage zufolge legen 47,5 Prozent aller Befragten großen Wert auf eine gesunde Ernährung. 14,9 Prozent achten vor allem auf eine schnelle Zubereitung.
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Ich gehe jede Mittagspause eine halbe Stunde spazieren. Hat für mich einen sichtbar positiven Einfluss auf Laune, Konzentrationsfähigkeit und Gesundheit. Wir sitzen eh alle schon viel zu viel und 8 Stunden ohne Unterbrechung auf einen Monitor zu starren kann auch nicht wirklich gut sein.
Ich habe einen verstellbaren Tisch, das heißt bis Mittag stehen und Nchmittags sitzen. In der Pause dann 2km Fußmarsch. Hält fit auch >50.
Wie kann man sich nur selbst so ausbeuten? Ich verstehe es nicht. Man braucht Pausen, die gesetzlichen Vorgaben kommen nicht von ungefähr. Man braucht Abwechslung und muss mal aufstehen und den Kopf frei bekommen. Außerdem kann Mittagessen auch Geselligkeit und die persönliche Seite von Kolleg*innen kennenlernen bedeuten.
Menschen können sich ohnehin nicht 8 Stunden am Tag konzentrieren, das ist utopisch. Erst recht nicht, wenn sie sich keine Pause gönnen oder sich unachtsam zwischen Excel und Outlook nen Joghurt und nen Apfel reindrücken.