Mosaic Browser: Die Revolution des Internets begann vor 25 Jahren
1993: NCSA Mosaic konnte erstmals Grafiken direkt einbinden. (Screenshot: NCSA/University of Illinois/t3n.de)
Der weltweit erste Internetbrowser Worldwideweb erschien bereits 1990, also drei Jahre vor dem Mosaic Browser. Er konnte allerdings Grafiken nur in einem separaten Fenster anzeigen. Eine Internetseite bestand also lediglich aus Text und Links, hinter denen sich dann erst die Bilder öffneten.
Das änderte sich 1993 mit dem Mosaic Browser. Er setzte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Internets. Er konnte als erster Webbrowser Grafiken und Texte in ein und demselben Fenster darstellen. Mosaic war auch der erste Webbrowser, der eine große Reichweite erzielen konnte und somit die Tür zum Internet öffnete. Ende 1993 waren rund 2 Millionen Kopien im Umlauf. Viele weitere Internetbrowser, von Microsofts Internet Explorer bis hin zum Mozilla-Projekt, basieren auf diesem ersten grafischen Browser.
1994 stieg Marc Andreessen, einer der Köpfe des NCSA-Teams, aus dem Unternehmen aus und rief zusammen mit dem Unternehmer James H. Clark Netscape ins Leben. Im selben Jahr veröffentlichte das Unternehmen den Netscape Navigator. Der Browser wurde unter dem Codewort „Mozilla“, einer Kombination aus „Mosaic Killer“ und „Godzilla“, entwickelt und galt von 1994 bis 1996 als führender Webbrowser für die damaligen 16-Bit-Betriebssysteme.
1995 veröffentlichte Microsoft den Internet Explorer. Auch dieser Browser ging aus dem NCSA Mosaic hervor. Microsoft hatte jedoch einen großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz: das Betriebssystem Windows. Seit Windows 95 ist der Internet Explorer nämlich fest im Betriebssystem integriert und kann nicht einfach deinstalliert werden. Das führte nicht nur zu Rechtsstreitigkeiten, sondern auch zum sogenannten Browserkrieg. Microsofts Stellung sorgte dafür, dass der Netscape Navigator zunehmend an Marktanteilen verlor, bis schließlich 2008 jegliche Weiterentwicklung eingestellt wurde. Später, 2015, ersetzte Microsoft den Internet Explorer mit der Einführung von Windows 10 durch „Edge“.
1998 wurde auf der Basis des Netscape-Navigator-Codes das Open-Source-Projekt „Mozilla“ gestartet. Aus diesem Projekt gingen gleich mehrere Webbrowser hervor. Darunter 2002 der Browser „Phoenix“, der später in „Firebird“ und schlussendlich in den heute bekannten Namen „Firefox“ unbenannt wurde.
Um die Jahrtausendwende konnten einige weitere Browser eine feste Stellung auf dem Markt einnehmen, die sie bis heute halten können. So erschien 1996 die erste öffentliche Version des Webbrowsers Opera. Opera war jedoch zunächst kostenpflichtig. Erst 2005 wurde eine werbefreie und kostenlose Version veröffentlicht. Auch wenn der Marktanteil des Desktop-Browser meist im einstelligen Prozentbereich liegt, führt die mobile Version den Markt von 2009 bis 2012 mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent an.
Apples Webbrowser Safari erschien 2003 für OS X. Damit wurde für Apples Betriebssystem eine Alternative zu Netscape, Opera und dem Internet Explorer veröffentlicht. In späteren Versionen wurde der Browser auch für Windows portiert. Ab Safari 6 (2012) steht der Webbrowser jedoch nur noch für OS X zur Verfügung.

Eine Zeitleiste aller Webbrowser von 1990 bis heute. (Grafik: Wikipedia)
Die rasanteste Entwicklung jedoch konnte Google mit Chrome verbuchen. Seit der Veröffentlichung 2008 bis heute konnte Google einen steigenden Marktanteil erzielen und beherrscht nun den Markt mit einem Anteil von über 60 Prozent.

Marktanteile der führenden Webbrowser. Google Chrome überholt sie alle. (Grafik: Statista)
Einer der Hauptgründe für diesen Erfolg ist wohl die Geschwindigkeit. Im Jahr 2010 wurden Tests durchgeführt, bei denen Javascript in Chrome doppelt so schnell wie in der damaligen Version des Mozilla Firefox lief und sogar neunmal schneller als im Internet Explorer.
Auch wenn Google als Gewinner des langjährigen Browserkriegs gilt, bereitet sich Firefox auf eine Aufholjagd vor. Das zeigt auch die neuste schnellere Version des Browsers: Firefox Quantum. Es bleibt abzuwarten, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird.
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