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Mozilla und Co vertrauen weiter drauf: Browser-Sicherheitsunternehmen soll US-Geheimdienst mit Infos versorgen

Ein kleines Unternehmen in den USA hat sich darauf spezialisiert, Browseranbietern mitzuteilen, ob eine Website seriös ist oder nicht. Jetzt wird allerdings hinterfragt, wie vertrauenswürdig das Unternehmen selbst wirklich ist.

2 Min.
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Eigentlich sollte der US-Geheimdienst hier seine Finger gar nicht im Spiel haben. (Foto: chrisdorney / Shutterstock)

Trustcor arbeitet als Root-Zertifizierungsstelle, um die Vertrauenswürdigkeit von Websites zu validieren. Browser wie Google Chrome, Safari und Firefox nutzen den Dienst. Jetzt hat die Washington Post mit einem Bericht jedoch Zweifel geweckt und Verbindungen des Unternehmens zum US-Geheimdienst aufgedeckt.

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Die Washington Post legte dafür konkrete Beweise in ihrem Artikel vor. Die panamaischen Registrierungsunterlagen von Trustcor zeigen erhebliche Überschneidungen mit einem in Arizona ansässigen Spyware-Unternehmen, das mit Packet Forensics in Verbindung steht. Das wiederum ist ein Unternehmen, das sich für den Schutz von Privatsphäre, gerade bei Regierungsangelegenheiten, einsetzt.

Der Überwachungsdienstleister verkauft Berichten zufolge seit über zehn Jahren Kommunikationsabhördienste an US-Regierungsbehörden. Außerdem sind die leitenden Angestellten, Agenten und Partner von Trustcor exakt die selben Personen, die auch bei dem Spyware-Unternehmen arbeiten.

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Keine Beweise für Missbrauch

Doch damit nicht genug: Ein weiterer Partner von Trustcor ist mit Raymond Saulino verbunden, der 2010 als Sprecher für Packet Forensics auftrat. Später tauchte Saulino als Kontakt für Global Resource Systems auf, ein Unternehmen, das über 175 Millionen IP-Adressen für das US-Verteidigungsministerium verwaltet.

Weitere Verbindungen sollen zu einem panamaischen Unternehmen namens Measurement Systems bestehen. Diese Firma soll Entwickler dafür bezahlt haben, Code in verschieden Apps einzubauen, um Daten zu sammeln. Dabei soll es sich unter anderem um eine muslimische Gebets-App, eine App zur Erkennung von Radarfallen und eine QR-Code-Lese-App handeln. Die Spyware zeichnete Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Standorte der Benutzer auf.

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Bei der Recherche der Washington Post kam außerdem ans Licht, dass die physische Adresse von Trustcor nur ein UPS-Shop in Toronto ist und auch das E-Mail-Kontaktformular sowie die angegebene panamaische Telefonnummer funktionierten nicht. Trustcor kann Websites nur deshalb weiterhin zertifizieren, weil Browser wie Chrome, Safari und Firefox das Unternehmen als Stammzertifizierungsstelle anerkennen.

In einer Erklärung gegenüber The Verge sagt Mozilla, es finde die Forschung „zutiefst besorgniserregend“, aber es habe „noch keine Beweise dafür, dass von Trustcor ausgestellte Zertifikate missbraucht wurden“. Solange kann Trustcor wohl ungestört weiter arbeiten.

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Kommentare (1)

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Roland

Dann frage ich mal so: Gibt es einen Browser, der nicht Trustcor nutzt? Ich finde das skandalös, was hier aufgedeckt wurde.

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