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Interview
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Mozilla-CEO Chris Beard: „Wir werden eine Premium-Version anbieten“

Im t3n-Interview erzählt Mozilla-Chef Chris Beard, wie ein neues Firefox-Abo-Modell aussehen könnte und wie Mozilla sich unabhängiger von Google machen will.

Von Jan Vollmer
8 Min. Lesezeit
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Mozilla-CEO Chris Beard will die Firma breiter aufstellen und neben der Suche die Geschäftsbereiche Content und Subscription ausbauen. (Foto: Mozilla)

Das Berliner Büro von Mozilla, dem Unternehmen hinter dem Browser Firefox, liegt in einer Gegend von Berlin, in der Internetkonzerne nicht besonders beliebt sind – in der es aber immer mehr von ihnen gibt: Kreuzberg, in der Nähe des Schlesischen Tors.

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Google wollte hier seinen Berliner Campus eröffnen – und hat es nach Protesten, einer Besetzung und vielen „Fuck off Google“-Stickern wieder gelassen. Mozilla hingegen ist erst 2017 in ein Büro direkt am Spree-Ufer gezogen. Aus dem Fenster im sechsten Stock sind am anderen Ufer Coca Cola, Universal Music und der Bürodienstleister Wework zu sehen. Wer noch nie bei Mozilla war, hätte sich alles vielleicht etwas kleiner vorgestellt, weniger im Stil der großen Konzerne, mehr im improvisierten Non-Profit-Look.

Obwohl Mozilla keine Profite erwirtschaftet, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile 1.000 Mitarbeiter. Firefox gehört – nach Chrome und Safari – zu den größten Browsern. Vor allem in Deutschland gibt es viele Firefox-Nutzer.

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In Interviews und Blog-Einträgen prangert Firefox CEO Chris Beard gern die Kontrolle der großen Internetkonzerne über das Internet an. Zuletzt wurde er laut, als Windows sich bei Microsoft Edge für die Chromium-Engine entschied – also für die Technik, auf der auch der Chrome-Browser läuft. Chris Beard warnte dabei vor einem Browser-Monopol Googles im Internet. Was Chris Beard dabei nicht erwähnte: Auch Mozilla finanziert sich zu einem großen Teil aus den Erlösen der Suchmaschinen. Und das meiste Geld dürfte dabei von der größten Suchmaschine kommen – Google.

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Bevor es mit dem Interview losgeht, wirft er noch einen Blick aus dem Fenster, runter in die Spree. Es ist ein heißer Tag und man hätte Lust, reinzuspringen. Chris Beard erinnert das an einen Fels, von dem er als Jugendlicher in Kanada in einen See gesprungen ist.

t3n: Ihr betont gerne euren Privacy-Schwerpunkt. Wird das schwieriger, wenn alle großen Internetkonzerne damit werben?

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Chris Beard: Die großen Tech-Unternehmen sagen jetzt, dass Privatsphäre ihre Nummer-Eins-Priorität ist. Das ist für uns nicht ganz ohne Ironie – wir reden da schon seit einem Jahrzehnt drüber. Aber es ist interessant: Es wirkt, als wäre das gerade eine Gefahr für ihr Geschäftsmodell – nicht, als ob sie sich wirklich für die Nutzer und ihre Interessen einsetzen.

t3n: Und was genau unterscheidet euch von den großen Internetkonzernen, die sich gerade Privatsphäre auf die Fahne schreiben?

Wir sind eine Pro-Konsumenten-Organisation. Uns geht es darum, uns um die Nutzer zu kümmern, und um die Gesundheit des Internets. Für uns ist das gerade eine Art Bestätigung: Die Leute wachen auf und verlangen mehr von Technologie, dem Internet, und Kontrolle über ihre Erfahrung darin. Was die großen Tech-Unternehmen jetzt machen, zeigt, was gerade passiert: Es ist eine Abwehrreaktion, eine Gegenposition dazu.

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t3n: Ihr habt ein neues Werkzeug gegen Tracking im Internet gebaut – was ändert das für Nutzer?

Chris Beard gibt die Frage mit einem Kopfnicken an Dave Camp weiter – der Chefingenieur (Senior Vice President) des Firefox-Browser sitzt im Interview neben ihm.

Dave Camp: Das Problem ist: Die Tracker folgen dir im Netz und nutzen dieselbe Technologie, die Websites nutzen, um die Kundenerfahrung zu bauen, die wir lieben. Sie versuchen also, eine Brotkrume zu hinterlassen, auf die sie sich nachher beziehen können. Aber wir speichern sie einfach nicht. Eine Seite, die mit diesen Werkzeugen tatsächliche Nutzererfahrungen baut, lassen wir zu. Das Web sollte dann so funktionieren, wie du es erwartest. Aber Profile, die ohne dein Wissen oder Zustimmung angelegt werden, hindern wir daran, sich ein Bild von dir zu machen.

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„Wir haben nie ein Cookie gesehen.“ Dave Camp, Firefox

t3n: Wie genau funktioniert das? Cookies einfach nicht speichern?

Dave Camp: Wenn ein Dritter ein Cookie anlegen will, sagen wir: „Ok, vielen Dank. Du hast das Cookie angelegt. Aber wenn sie das nächste Mal fragen, welche Cookies da sind, sagen wir: „Wir haben nie ein Cookie gesehen. Du hast diese Person noch nie gesehen.“

t3n: Es geht nicht nur um Cookies. Vor ein paar Tagen ging die Nachricht rum, dass Google alle Rechnungen und damit alle Einkäufe von Gmail-Nutzern speichert.

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Chris Beard: Du kannst deine Kaufhistorie der letzten zehn Jahre anschauen und solche Sachen. Wir wissen, dass die großen Firmen solche Daten anhäufen. Und wir glauben, Menschen sollten beides haben: Transparenz und Kontrolle darüber.

t3n: Könnt ihr Menschen mit dem Privacy-Argument überzeugen? Wie groß ist euer Marktanteil?

Chris Beard: Das ist schwer zu sagen. Eigentlich bräuchte man dafür den perfekten Überblick über das Internet. Ich würde sagen, Google hat diesen Überblick. Wir nicht. Aber die Statistiken, die es gibt, sagen uns, wir haben einen Marktanteil, also einen Desktop-Anteil, von ungefähr zehn Prozent. Wenn du den ganzen Markt betrachtest, inklusive Mobile, sind es fünf Prozent. Ungefähr 280 Millionen Desktop-Nutzer, und 30 bis 40 [Millionen] mobil.

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t3n: User entscheiden sich selten bewusst gegen Privatsphäre. Sind euer Problem Technik und Features – oder eher die Bekanntheit?

Dave Camp: Deswegen haben wir die Enhanced Tracking Protection ja entwickelt. Es ging uns nicht darum, zu sagen: „Wenn du die Einstellungen richtig machst, schränkt es dich nur ein bisschen ein, aber es ist privat.“ Unser Ziel ist es, dass man keine Kompromisse eingeht. Wir sollten in der Lage sein, die Lösungen anzubieten, ohne dass man darüber nachdenken muss. Es soll keine schwere oder schwierige Entscheidung sein, aber einfach die Grundeinstellung.

„Jetzt sind die Menschen das Produkt.“ – Mozilla-CEO Chris Beard

t3n: Microsoft baut den Browser jetzt auch mit Chromium, der Technologie von Google Chrome. Das sorgt nicht unbedingt für mehr Diversität im Netz.

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Chris Beard: Es ist eine kritische Zeit für das Internet. Wir sehen mehr und mehr, dass das Internet im Großen und Ganzen nicht mehr so gut für die Menschen ist. Wenn du über die Versprechungen des Internets und des Webs nachdenkst: eine dezentrale, offene Plattform, auf der jeder veröffentlichen kann, jeder das auch finden kann und auf der es keine Gatekeeper gibt, keine Kontrolle – das ist mit Sicherheit nicht passiert. Wir sehen das Gegenteil. Und jetzt sind die Menschen das Produkt. Deine Aufmerksamkeit wird gehandelt, ebenso Daten und Privatsphäre. Und die Behörden – der Regulator – versuchen, aufzuholen.

t3n: Okay, aber das ist ja nichts ganz Neues. Warum ist es jetzt plötzlich kritisch?
Die Menge an Daten, die über Individuen gesammelt werden, und der Einfluss und die Kontrolle, die sich in den Händen von ein paar großen amerikanischen Firmen gesammelt haben, sind an einem kritischen Punkt für das Internet. Wir realisieren nicht das Potenzial, das eine globale, verteilte Plattform hat, um der Menschheit zu helfen – nicht nur ein paar Firmen oder bestimmten Bürgern. Ich würde sagen, es ist ein dunkler Moment in der Zeit. Und es ist eine Herausforderung. Aber wir sind Herausforderer. Und die Rolle, die wir spielen, ist, den Status quo herauszufordern, weil wir glauben, dass er nicht gut für die Menschen ist.

„Wir sind kleiner als die Marketing-Abteilungen von all unseren Konkurrenten.“ – Mozilla-CEO Chris Beard

t3n: Wenn du Herausforderung sagst, meinst du euer Produkt, eure Bekanntheit oder die Politik?

Wir sind kleiner als die Marketing-Abteilungen von all unseren Konkurrenten. Unsere größte Herausforderung ist es, Aufmerksamkeit zu erregen und die Leute zu erreichen.

t3n: Ihr bekommt aber auch Geld von Google, wenn Leute über das URL-Fenster im Firefox Browser bei Google suchen. Ihr fordert die Leute heraus, die eigentlich eure Geschäftspartner sind?
Chris Beard: Ja, ich würde sagen Search ist heute unser Haupteinkommen. Wir haben Partnerschaften mit den großen und ein paar kleinen Suchmaschinen. Es hängt ein bisschen von der Geografie ab, Yandex in Russland, Baidu in China, Google in vielen Ländern, und wir haben noch zweite Positionen, wie Ebay oder Amazon und sowas. Search macht einen Großteil unseres Einkommens aus.

t3n: Ihr lebt von den großen Internet-Konzernen, und kritisiert sie?

Wir arbeiten an drei Einkommensquellen und wollen sie neu gewichten: Wir haben Search, wir machen aber auch Content. Wir haben eine Firma namens Pocket, die Inhalte entdeckt und kuratiert. Da gibt es auch gesponserte Inhalte. Das ist das Content-Geschäft.

Eine Speicherlösung von Firefox

t3n: … und die dritte Einkommensquelle?
Und das Dritte, an dem wir jetzt arbeiten und was sich entwickelt, während wir über Produkte und Services nachdenken, sind Premium-Ebenen für einige dieser Angebote. Du kannst dir sowas vorstellen wie eine sichere Speicherlösung.

Freie VPN-Bandbreite – und eine Premium-Ebene per Abo

t3n: Wie könnte ein Premium-Angebot aussehen?
Wir haben auch VPN getestet. Wir können feststellen, wenn du in einem öffentlichen WLAN bist und Onlinebanking machen willst und sagen: „Wow, du solltest wirklich VPN benutzen.“ Du kannst dir vorstellen, dass wir eine Lösung anbieten werden, bei der wir allen eine gewisse Menge an freier VPN-Bandbreite geben und dann noch eine Premium-Ebene über ein monatliches Abo anbieten. Wir wollen mehr Abo-Services in unseren Mix aufnehmen und uns mehr auf die Beziehung zum Nutzer konzentrieren, um in Business-Fragen resilienter zu werden.

t3n: Wie viel von eurem Umsatz kommt denn gerade von Search-Geschäft und wie viel von Pocket?
Grob 90 Prozent kommen aus der Suche.

t3n: Einerseits tretet ihr gegen Leute an, die in euren Augen das Web demolieren, andererseits ist das genau der Ort, mit Hilfe dessen eure Gehälter gezahlt werden.
Mit den Suchmaschinen, speziell Google, würde ich sagen, ist es der Begriff „Coopetition“ [eine Mischung aus Cooperation und Competition, Anm. d. Red]. Wir kooperieren in vielen Dingen und wir sind scharfe Konkurrenz. Aber ja, wir haben eine starke Motivation, tiefere Kundenbeziehungen außerhalb des Suchgeschäfts aufzubauen. Und wir glauben, dass Abo-Services ein Ort sind, ein Vektor, den wir erkunden werden.

Premium-Ebene soll im Oktober vorgestellt werden

t3n: Habt ihr schon eine Idee, wann das starten soll, wann ihr das Abo-Modell ausrollen wollt?
Also, was wir noch klarstellen wollen: Es gibt keinen Plan, für Dinge Geld zu verlangen, die jetzt kostenlos sind. Also werden wir einen Abo-Service ausrollen und eine Premium-Ebene anbieten. Und der Plan ist, die erste in diesem Jahr vorzustellen, gegen Herbst. Wir zielen auf Oktober.

Die Premium-Pläne von Mozilla sind eigentlich noch nicht öffentlich. Es gab ein Addon mit einem Proton VPN, es gab eine Partnerschaft mit der Firma Scroll. Aber bisher war noch nichts von einem Firefox-Freemium-VPN, über den man eine gewisse Menge Daten bekommt, bekannt. Auch von Speicherlösungen redet Chris Beard das erste Mal öffentlich. Wenn das Abo-Modell im Herbst erscheinen soll, wie Chris Beard im Interview sagt, müssten die Pläne intern allerdings schon weiter gediehen sein. Genau in dem Moment des Interviews geht aber die PR-Managerin dazwischen: Die Zeit sei jetzt um.

Als t3n per E-Mail nachhakt, ob nur einzelne Services über Firefox als Abo angeboten werden oder ob es ein einheitliches Firefox-Premium geben wird, schreibt die Unternehmenssprecherin: „Wir werden voraussichtlich erst einzelne neue Services launchen und uns dann vor Einführung eines Premium-Modells genau überlegen, welche der Variante am sinnvollsten ist und gleichzeitig die beste Sicherheit für Nutzer gewährleistet. Firefox und viele Sicherheits-Features und Services, wie eben ETP [Enhanced Tracking Protection], werden aber weiterhin kostenlos bleiben, das steht fest.“

Auf dem Weg nach draußen kommen wir nochmal an der Fensterfront zur Spree vorbei. Die Idee, eine Rutsche vom sechsten Stock in die Spree zu bauen, sei auf internen Widerstand gestoßen, scherzt eine Mitarbeiterin.

Mehr zum Thema: 12 praktische Erweiterungen für Firefox

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Dein t3n-Team

marvin-guth

Mal schauen, ob Mozilla sich mit so einem Abo Modell unabhängiger macht kann. Ich denke es ist der richtige Weg.

Antworten
NoMad

Hey Mozilla, wenn Ihr Geld für die Entwicklung von Firefox wollt, dann bietet doch einen Abo-Service an mit dem Nutzer individuelle Builds mit benutzerdefinierten Einstellungen erhalten. Sowas wie vorinstallierte Skins, Proxy-Einstellungen, Addons, Config-Variablen wie die PUSH URL und die URL zur Erkennung von Captive Portals (damit der Fuchs nicht bei jedem Start nach Hause telefoniert…)
Das würde auch viele Unternehmen interessieren für einfaches Deployment.

Sonst wird es bald eine „Edge Version“ von Firefox geben ohne den ganzen unnötigen Kram: Werbung auf der Startseite, Browserverlauf-Synchronisation in die Cloud, Werbung beim Online-Banking…

> Wir können feststellen, wenn du in einem öffentlichen WLAN bist und Onlinebanking machen willst und sagen: „Wow, du solltest wirklich VPN benutzen.“

Also wird in Zukunft basierend auf meiner Aktivität im Netz Werbung angezeigt? Klar kann das „offline“ erkannt werden, also ohne dass mein Browserverlauf an Mozilla geschickt wird, aber wer will beim Online-Banking mit einem Werbe-Popup genervt werden? Und was bringt ein VPN bei Online-Banking, welche Bank hat denn bitte kein TAN-Verfahren mit dem jede Transaktion durch 2FA abgesichert wird? Welche Bank bietet kein HTTPS?

Investiert das Geld von den Suchmaschinen lieber in ordentliche QA damit ihr beim nächsten mal nicht verpennt das Zertifikat für AddOn-Signierung zu verlängern, ihr Amateure!

Antworten
Thomas

Wenn sich Mozilla zusehends kommerzialisiert, wozu braucht man es dann noch?

Antworten
Steve

„Wow, du solltest wirklich VPN benutzen.“

Wow, ihr trackt also nicht nur was ich im Web mache, sondern schnüffelt auch wie ich den Zugang zu !10. bekomme? Wow, das ist mal wirklich ein wow-vektor, um in euren speak zu talken.

Antworten
Marc Mertens

Das Hauptproblem in den heutigen Zeiten des Internets ist, dass wir uns alle daran gewöhnt haben viele Softwares und IT-Produkte im ersten Blick „kostenlos“ zu erhalten. Oftmals stehen oder standen dahinter pfiffige Entwickler (m/w/d) ohne Gewinnabsichten oder eine Art NPO (non-profit-organization) oder auch studentische/akademische Teams.

Bei den großen Internet-Dinosauriern wie Facebook, Google, Amazon und anderen bezahlt man natürlich mit seinen Daten und den enormen Speichermengen bzw. vorgeblichen intelligenten Algorithmen, welche die Daten analysieren, damit man die „beste Kundenerfahrung“ machen kann. Damit lassen sich mittlerweile Umsätze wie ganze BIPs von anderen Nationen erzielen und wird damit immer erfolgreicher, sowie geradezu gefühlt unangreifbar.

Underdogs oder unabhängige Entwickler haben hier das Nachsehen, weil die politischen Regierungen mit den agilen Möglichkeiten des WWW naturgemäß nicht hinterher kommen und dem Überwachungskapitalismus nicht Herr werden. Zumindest hier hat in einigen Zügen die DSGVO/GDPR einiges an Arbeit und Impulsen geleistet.

Mozilla sollte nun versuchen, dass es weiterhin eine Daseinsberechtigung hat und der letzte Zertifikats-GAU hat gezeigt, dass es bei Problemen relativ gut reagieren kann und transparent mit dem Problem umgegangen ist. Das sehe ich als Pluspunkt für Mozilla.

Allerdings ist die Infopolitik durch eine zu große Entfernung zu den Nutzern ein Nachteil (Idee, registrierte Firefox-User mehr aktivieren oder Registrierung mehr erzeugen) und ich würde mir klar wünschen, dass man lieber den Browser offen und ehrlich mit einem kleinen Euro bezahlt, dafür aber so wenig externe Verbindungen zu Google oder „Sponsored Content“ hat, wie nur irgend möglich! Der wesentlichste Faktor ist, dass ich bereit wäre auch gerne Geld zu geben ist, dass ich die dafür erhaltene Qualität oder die Datenhohheit erkennen möchte. Wenn zig Smartphone- oder Betriebssystem-Appstore-Anbieter die dämlichsten Spiele- oder Pipifax-Apps für kleines Geld verhökern können, warum dann nicht für einen echt guten Browser etwas bezahlen?

Antworten
Magnus Severinchik

Mutiger Schritt, wobei ich nicht wirklich optimistisch bin, da die meisten Nutzer von Google und Facebook schon daran gewöhnt wurden, mit ihren Daten zu bezahlen (ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein).

Antworten
Computerdigital

Auf jedenfall der richtige weg sich unabhängig zu machen. Ich denke da an Firmen wie NordVpn denen man da einen Teil der Kunden abgreifen kann. Vpn Lösungen sind ja in aller Munde und wenn man das direkt über die Browser lösen kann finde ich das sehr praktisch.

Antworten
Anonym

Ne, also was die Frage des Browsers betrifft: meiner Meinung nach ist Google Chrome der absolut beste und deshalb für mich auch der EINZIGE Browser, den ich benutze und jemals benutzen werde. Nutzerfreundlich, sicher, cleanes Design und dazu auch noch gute Performance, was braucht man mehr?

Antworten
Alexander Jakob

Auf jeden Fall, Google Chrome ist spitzenklasse!

Antworten
e-Home24.com

Kann mich dem auf jeden Fall nur anschließen. Allein schon die Synchronisierungsfunktion hat es finde ich in sich. Einmal angemeldet hat man seine Tabs und Lesezeichen immer und überall, und wenn man Sie an dem Rechner nicht mehr braucht ist man in Null Komma Nichts auch wieder abgemeldet, mit dem Löschen des kompletten Verlaufs.

Antworten
Ralf

Ich bin gespannt was uns dann ganz genau im Oktober erwartet. Es ist denke ich klar, dass jedes Unternehmen schauen muss wie es weitere Einkommensquellen erzielen kann. Für mich ist Firefox ein guter Browser, welchen ich schon immer benutze. Ist auf jeden Fall ein gutes Interview geworden!

Antworten
Marian Pohl

Interessantes Interview auf alle Fälle.
Bleibt dann abzuwarten, was uns im Oktober erwartet.

Antworten
Martin

Ich bin mal gespannt was aus der Premium-Version wird.
Ich denke für manche Menschen kann das durchaus interessant sein. Vor allem wenn ein VPN integriert wird.

Ich glaube aber das Hauptproblem von Firefox ist dass denen viele Nutzer weglaufen: Chrome, Brave etc. performen teilweise einfach besser.

Antworten

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