MSCI World: Ist ein ETF-Sparplan jetzt noch die richtige Entscheidung?

Der momentane Rückgang des Index lässt allerdings viele Anleger:innen zweifeln. Ist der beliebte Index wirklich so krisensicher, wie viele behaupten? Tatsächlich herrscht an den Börsen weltweit gerade Unruhe. Auslöser dafür sind zum Beispiel Entscheidungen über Leitzinsen, der Gaza-Krieg, die politische Lage in den USA und Sorgen vor schlechten Wirtschaftsdaten.
Fast alle Werte, die an Börsen gehandelt werden, sind von dieser schlechten Stimmung betroffen. Das bemerken nicht nur professionelle Investor:innen, sondern auch Menschen, die ETF besparen.
Privatpersonen, die mit vergleichsweise wenig Aufwand Vermögen an der Börse anlegen wollen, stoßen oft auf ETF. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds bilden sie einen Index nach. Ein ETF kann also nur so gut (oder schlecht) sein wie der abgebildete Aktienindex.
Neben Einmalinvestitionen von größeren Summen gibt es bei vielen Broker:innen die Möglichkeit, einen Sparplan einzurichten, bei dem regelmäßig Anteile für eine bestimmte Summe nachgekauft werden können.
Grundsätzlich gilt, dass ETF eine langfristige Geldanlage sind. Der Anlagehorizont sollte also etwa zehn Jahre oder besser mehr betragen, um kurzfristige Kursrückschläge auszugleichen. So brauchst du nicht in Panik zu geraten, wenn der Blick auf das Kurschart – wie momentan – nicht gut aussieht.
Auch in unruhigen Börsenzeiten spricht viel für das Investment in einen breit gestreuten Indexfonds: Trotz aller Krisen fuhren die ETF auf den Welt-Index in den vergangenen zehn Jahren etwa neun Prozent Gesamtrendite pro Jahr ein. Im Gegensatz zur Anlage in Einzelaktien streut der ETF das Ausfallrisiko auf 1.510 Unternehmen – die weltweit größten an der Börse.
Wie der Name schon verrät, will der Index dabei die ganze Welt abdecken. Beim Blick in die Beschreibung des Index fällt allerdings auf: Es sind nur Unternehmen aus Industrieländern vertreten. Damit sind wir schon bei einem der größten Kritikpunkte des Anlegerlieblings. Wie breit der Index gestreut ist, scheint nämlich Ansichtssache zu sein.

Tech-Übergewicht und US-Dominanz: Wie ausgewogen ist der MSCI World Index wirklich? (Quelle: Msci)
US-amerikanische Aktientitel sind sehr dominant: Sie machen 70 Prozent der enthaltenen Unternehmen aus. Damit einher geht auch ein Übergewicht von Technologiefirmen. Zwar deckt der Index elf verschiedene Branchen ab, doch die größten Anteile entfallen auf Apple (4,9 Prozent), Microsoft (4 Prozent), Amazon (2,15 Prozent) und Nvidia (2 Prozent). Entschärft werden soll dieses Übergewicht amerikanischer Unternehmen damit, dass diese Firmen weltweit operieren und so auch die Nachfrage der ganzen Welt abdecken.
Ob ein Börsenunternehmen in einen Index wie den MSCI World aufgenommen wird, entscheidet der Börsenwert der Firma. Je wertvoller ein Unternehmen, desto mehr Anteile schaffen es in den Index. So kommt es, dass viele Indizes auf dieselben Schwergewichte an der Börse setzen und sich in ihrer Zusammensetzung stark ähneln.
Wer eine Alternative zum klassischen ETF MSCI World Index sucht, kann schon in der Index-Familie fündig werden: Der MSCI All Countries World Index (ACWI) ist ähnlich aufgebaut wie der MSCI World, umfasst allerdings auch Unternehmen aus 24 Entwicklungsländern wie China oder Südkorea. Mit insgesamt fast 3.000 Einzeltiteln enthält er beinah doppelt so viele Unternehmen wie der Welt-Index.
Wer neben den Börsenschwergewichten auch auf kleinere Unternehmen setzen möchte, setzt auf den MSCI ACWI Investible Market Index (IMI) und hat damit über 9.000 Aktienunternehmen in seinem Portfolio, was 99 Prozent des Weltaktienmarktes ausmacht. Allerdings schnitt dieser Index in den vergangenen Jahren weniger gut ab als sein populärer Verwandter.
Eine weitere Alternative, die nicht aus dem Haus MSCI stammt, könnte zum Beispiel der FTSE All World sein. Er ist vergleichbar mit dem MSCI ACWI und umfasst 4.300 Aktientitel aus 49 Ländern.
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