Nach FTX-Betrugsskandal: Krypto-Börse Gemini friert 700 Millionen Dollar von Kunden ein

Mit dem Geld von Kryptoanleger:innen werden Kartenhäuser aus Verleihsystemen gebaut, die in Krisen sofort zusammenbrechen. (Bild: Shutterstock/Eshma)
Die Kryptobranche steht vor einer handfesten Krise: Nachdem erst kürzlich FTX als zweitgrößter Handelsplatz für digitale Währungen Pleite gegangen ist, hat das eine Kettenreaktion ausgelöst, die andere Plattformen und Investor:innen mit sich reißt – so auch die Kryptobörse Gemini, wie das Handelsblatt vermeldet.
Kartenhaus aus Verleihsystemen bricht durch FTX-Pleite zusammen
Im Programm Gemini Earn konnten Anleger:innen bislang Kryptowährungen verleihen und dafür von den Zinsen profitieren. Die Coins seiner Kund:innen verlieh das Unternehmen, das von den Zwillingen Cameron und Tyler Winklevoss betrieben wird, weiter an den Krypto-Broker Genesis, der sie wiederum an Investor:innen verlieh. Dafür strichen alle Beteiligten natürlich Gebühren ein.
Nach der FTX-Pleite konnten die Investor:innen ihre Kredite an Genesis allerdings nicht mehr zurückzahlen, was das ganze Kartenhaus zum Einsturz brachte. Das Broker-Unternehmen musste Abhebungen unterbinden, wodurch die Börse Gemini nichts zurückholen kann.
570 Millionen Dollar wurden in 24 Stunden von Gemini abgezogen
Anleger:innen wurden nervös und zogen innerhalb von 24 Stunden 570 Millionen Dollar ab. Daraufhin fror Gemini die Kundengelder ein – insgesamt wohl um die 700 Millionen Dollar. Man arbeite daran, den Anleger:innen ihr Geld zu beschaffen, so die Winklevoss-Zwillinge.
Die Auswirkungen der FTX-Pleite auf Genesis könnten noch viel weitreichendere Konsequenzen haben, da der Broker an sehr vielen Kryptogeschäften beteiligt ist.
Am Bitcoin-Kurs ist bereits eine deutliche Abwärtstendenz ablesbar, die sich wahrscheinlich noch weiter fortsetzen wird.