Anzeige
Anzeige
News

Nasa-Forschende entdecken rätselhaftes Signal in alten Daten

Beim Stöbern durch Daten aus 13 Jahren des Fermi-Teleskops hat die Nasa mehr entdeckt als geplant. Das weit gereiste Signal stellt die Raumfahrtbehörde jedoch vor ein Rätsel – und wirft mehr als eine große Frage auf.

Von Jennifer Caprarella
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Eine künstlerische Darstellung der Nasa zeigt - hier in lila - wo die Gammastrahlung in Relation zur Milchstraße - hier orange - herkommt (Bild: NASA’s Goddard Space Flight Center)

Das leistungsstarke Fermi-Weltraumteleskop wurde dafür entwickelt, Gammastrahlung – die energiereichste elektromagnetische Strahlung – auszumachen, und nimmt hierfür seit über 15 Jahren regelmäßig Messungen vor. Fast alle der dabei gewonnenen Daten – nämlich die aus 13 Jahren – hat die Nasa nun durchsucht – und dabei etwas anderes gefunden als geplant.

Anzeige
Anzeige

Nasa-Zufallsentdeckung wirft grundlegende Fragen auf

Eine „vollkommen zufällige Entdeckung“ nennt die Nasa das Signal, auf das die US-Raumfahrtbehörde soeben gestoßen ist, in einer Pressemeldung. Und tatsächlich haben Nasa-Forscher:innen die Daten des Fermi-Teleskops auf der Suche nach Gammastrahlen, die im Zusammenhang mit der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung (CMB) stehen.

Doch stattdessen haben die Forscher:innen ein viel stärkeres Signal gefunden als das, nach dem gesucht wurden, „und in einem anderen Teil des Himmels“, wie Kosmologe Alexander Kashlinsky in der Meldung erklärt. Die Entdeckung wirft ein Rätsel auf – nicht nur wegen seiner Beschaffenheit, sondern auch wegen seines Standorts.

Anzeige
Anzeige

Ein Signal, zwei Rätsel

Nicht nur stammt das Signal nämlich von außerhalb der Milchstraße, sondern befindet sich auch aus der Nähe eines anderen kosmologischen Rätsels. Aus derselben Richtung – und mit der gleichen Stärke – wie die neu entdeckte Gammastrahlung sendet nämlich die Quelle der energiereichsten Partikel, die bisher im Universum entdeckt wurden. Das Nasa-Team vermutet nun, dass beide Phänomene derselben Quelle entstammen könnten.

Die Ergebnisse ihrer Entdeckung haben die Forscher:innen nun in dem Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht. Sie vermuten, dass diese Aufschluss über die Frühzeit des Universums geben könnte.

Anzeige
Anzeige

Das Signal stellt eine alte Theorie in Frage

Das Signal weist keine gleichmäßige Verteilung auf, sondern eine Asymmetrie, die in der Kosmologie als Dipol bezeichnet wird. Bislang wurde eine solche Asymmetrie ausschließlich im Zusammenhang mit der CMB beobachtet, weshalb ein Gammastrahlendipol ausschließlich auf die Bewegung unseres Sonnensystems zurückgeführt wird.

Da nun erstmals ein Dipol außerhalb unserer Galaxie entdeckt wurde, wird diese These in Frage gestellt. „Eine solche Messung ist wichtig, da eine Differenz zur Größe und Richtung des CMB-Dipol uns einen Einblick in die physikalischen Prozesse geben könnten, die im sehr frühen Stadium des Universums geherrscht haben, möglicherweise sogar in einer Zeit, in der es weniger als ein Billionstel einer Sekunde alt war“, erklärt Studien-Coautor Fernando Atrio-Barandela.

Anzeige
Anzeige

Weitere Forschung soll den Ursprung der Strahlung finden

Tatsächlich ist das Gammastrahlendipol etwa zehnmal größer als jenes, das durch die Bewegung des Sonnensystems ausgelöst wird, wie der ebenfalls an der Studie beteiligte Astrophysiker Chris Shrader hinzufügt. „Obwohl es nicht das ist, wonach wir gesucht haben, könnte es mit der Strahlung zusammenhängen, die wir von den energiereichsten Partikeln erhalten haben.“

Astronom:innen wollen den Ursprung beider Emissionen weiter erforschen – und hoffen, damit nicht nur eines, sondern gleich zwei Rätsel des Universums lösen zu können.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige