Gefahr durch Trümmerteile: Nasa sagt geplanten Weltraumspaziergang ab

Eigentlich hätten die Astronaut:innen Thomas Marshburn und Kayla Barron am Montag, dem 29. November 2021, von der internationalen Raumstation ISS aus zu einem Weltraumspaziergang aufbrechen sollen. Ziel war der Austausch einer defekten Antenne. Kurz vor dem geplanten Weltraumaufenthalt wurde der schon vor Wochen angesetzte Weltraumaufenthalt jedoch wieder abgeblasen. Als Grund nennt die Nasa in der Umlaufbahn befindliche Trümmerteile.
„Da es nicht möglich war, das Risiko für die Astronauten richtig einzuschätzen, haben die Teams beschlossen, den Weltraumspaziergang zu verschieben, bis mehr Informationen verfügbar sind“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der US-Raumfahrtbehörde. Die defekte zwanzig Jahre alte Antenne ist nicht dringend für die Kommunikation mit der Erde notwendig, da andere Antennen der ISS ihre Funktion übernehmen können. Die Nasa wollte sie jedoch austauschen, um ein Backup für den Notfall zu haben.
Trümmerteile könnten von gesprengtem russischen Satelliten stammen
Die Nasa hat bislang keine offiziellen Angaben dazu gemacht, woher die Trümmerteile stammen, wegen denen der Weltraumspaziergang abgesagt werden musste. Es ist allerdings möglich, dass es sich dabei um Teile eines zerstörten russischen Satelliten handelt. Mitte November hatte Russland den Satelliten im Rahmen eines Tests mit einem Abwehrsystem beschossen. Der Abschuss führte zu scharfer Kritik vonseiten der Nasa und dem US-Außenministerium.
Die bei dem Waffentest erzeugte Trümmerwolke hat sich mittlerweile verteilt, laut Dana Weigel von der Nasa stellen die verbleibenden Trümmerteile jedoch ein „leicht erhöhtes“ Risiko für die ISS dar. Außerdem bestehe durch die Satellitenüberreste ein um sieben Prozent erhöhtes Risiko, dass die Raumanzüge von Astronauten bei einem Weltraumspaziergang durchlöchert werden.