Netflix: Diese Filme und Serien wurden im ersten Halbjahr am häufigsten geschaut
Netflix wird transparenter bei Angaben zum Erfolg von Filmen und Serien auf der Plattform. Der Streaming-Marktführer veröffentlichte zum ersten Mal Zahlen dazu, wie viele Stunden Tausende Filme und Serien im ersten Halbjahr dieses Jahres angeschaut wurden. Solche Berichte sollen nun zweimal im Jahr vorgelegt werden.
Während es im klassischen Fernsehen ein über Jahrzehnte entwickeltes System von Zuschauerquoten gibt, halten sich Streamingdienste oft bei Informationen zum Erfolg ihres Programms bedeckt. Netflix veröffentlicht seit zwei Jahren bereits eine Rangliste der aktuell populärsten Titel.
The Night Agent ist Spitzenreiter
Für Netflix sei dies in den Anfangsjahren der richtige Weg gewesen, da man Rivalen nicht mit Daten versorgen wollte, sagte Co-Chef Ted Sarandos bei einer Telefonkonferenz am Dienstag. Dies habe zum Teil aber auch zu Misstrauen aufseiten der TV-Branche geführt, auch wenn man mit Produzenten der einzelnen Filme und Serien mehr Informationen geteilt habe. Die Veröffentlichung der Informationen solle das ausräumen. „Es sind tatsächlich die Daten, die wir verwenden, um unser Geschäft zu steuern“, sagte Sarandos.
Der nun veröffentlichten Liste zufolge war die erste Staffel der Serie The Night Agent der meistgesehene Titel im ersten Halbjahr 2023 gewesen – mit insgesamt 812,1 Millionen Stunden.
Auf den weiteren Plätzen folgen Die zweite Staffel von Ginny & Georgia (665,1 Millionen Stunden), jeweils die erste Staffel von The Glory (622,8 Millionen Stunden) und Wednesday (507,7 Millionen Stunden) und Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte (503 Millionen Stunden). Die vollständige Liste hat Netflix hier veröffentlicht. Sie deckt über 18.000 Titel ab. Das entspreche 99 Prozent der auf Netflix angeschauten Titel. Insgesamt hätten Kundinnen und Kunden im ersten Halbjahr fast 100 Milliarden Stunden Material angeschaut.
Netflix schränkt zugleich ein, die Zahlen geben demnach zwar eine Orientierung – relativierten sich aber auch dadurch, dass Serien eine unterschiedliche Laufzeit hätten und Filme grundsätzlich kürzer seien.
Mit dem Ausbau des Werbegeschäfts habe die Veröffentlichung der Daten nichts zu tun, da man dort auf übliche Branchenverfahren mit anderen Diensten zur Messung der Zuschauerquoten zurückgreife, betonte Sarandos. Seit Netflix ein günstigeres Abo mit Werbung einführte, gewinnt es schnell Kunden – und der Streamingdienst könnte mehr Anzeigenausgaben aus dem klassischen TV zu sich abziehen.
(men)