Anzeige
Anzeige
News

Wie Netflix Millionen Dollar in einer Serie versenkte und deren Regisseur mit Dogecoin reich wurde

Für 61,2 Millionen Dollar sicherte sich Netflix die Sci-Fi-Serie „Conquest“. Bekommen hat sie der Streamingdienst nicht. Der zuständige Regisseur investierte einen Teil des Geldes unter anderem in Dogecoin. Seine Geschichte hat selbst das Zeug zum Serienstoff.

Von Raimund Schesswendter
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Für Filmarbeiten hat Netflix Carl Erik Rensch 61,2 Millionen Dollar überwiesen. Das Geld ist futsch. (Symbolbild: Dilara Mammadova/Shutterstock)

Netflix hat in den Vertrag der Serie „Conquest“ 56 Millionen Euro gesteckt und 50 Millionen davon sind weg. Das zeigt das Schiedsgerichtsverfahren des Konzerns gegen den Regisseur Carl Erik Rinsch. Die Scheidung von „Conquest“-Mitautorin Gabriela Rosés Bentancor zeichnet ein desolates Bild des Regisseurs. Die New York Times hat seine Geschichte aufgeschrieben.

Anzeige
Anzeige

Netflix lässt sich mit Rinsch ein

Die Vorgeschichte: 2018 standen diverse Streaminganbieter auf der Bahn, um möglichst schnell möglichst viele Serien zu produzieren. Der bis dahin recht unbekannte Rinsch wählte also den perfekten Zeitpunkt, um die Science-Fiction-Serie „Conquest“ in den Ring zu werfen.

In dem darauffolgenden Bieterkrieg zwischen Prime, HBO, Hulu, Netflix und Apple schnappte Netflix die Serie in letzter Minute Amazon vor der Nase weg. Das Budget wurde auf 62 Millionen Dollar (56 Millionen Euro) festgesetzt.

Anzeige
Anzeige

Das einzige prominente Werk des Mannes, der vorher nur Werbefilme produziert hatte, hieß „47 Ronin“. Der Film mit Keanu Reeves machte rund 100 Millionen Dollar Verlust und brachte ihm einen Ruf als Terminversäumer ein.

Keanu Reeves springt ein

Rinsch arbeitete danach mit seiner Frau, dem Model Gabriela Rosés Bentancor, an der Science-Fiction-Serie „White Horse“, die Netflix später in „Conquest” umbeannte. Darin erfindet ein Genie eine menschenähnliche Spezies namens „Organic Intelligent“.

Anzeige
Anzeige

Zunächst auf eigene Kosten drehten sie in Kenia und Rumänien. Später mussten eine Investorenfirma und der Schauspieler Keanue Reeves finanziell aushelfen. Sechs Episoden zwischen vier bis zehn Minuten Länge stellte Rinsch fertig – genug, um den Bieterstreit anzufachen. Zu dieser Zeit gab es für „Conquest“ immer noch kein Drehbuch.

Crewmitglieder müssen Gewerkschaft verständigen

Damit nicht genug. Bei Dreharbeiten in São Paulo soll Rinsch mehrfach so stark ausgerastet sein, dass Crewmitglieder die örtliche Filmgewerkschaft alarmierten. Bei Drehs in Budapest soll er tagelang nicht geschlafen und seine Frau beschuldigt haben, einen Anschlag auf ihn zu planen. Er habe Löcher in Wände geschlagen und sie mit Gegenständen beworfen, heißt es in dem Bericht.

Anzeige
Anzeige

Netflix schaltet L. A. Police Department ein

2020 soll Rinsch von Netflix weitere elf Millionen Dollar bekommen und 5,9 Millionen davon an der Börse wieder verloren haben. Schließlich kaufte er für mehrere Millionen Dogecoin, eine Spaßwährung.

Laut Bericht hatten die Netflix-Manager so viel Angst vor Rinsch, dass sie die Abteilung für Bedrohungsmanagement des Los Angeles Police Departments um Hilfe fragten. Deren Psychologe winkte ab: Rinsch sei keine Gefahr für seine Umwelt.

Das Blatt wendet sich für Rinsch: Dogecoin macht Gewinn

2021 verkaufte Rinsch seine Dogecoin mit massiven Gewinnen. 27 Millionen Dollar erlöste er damit und schaffte sich fünf Rolls-Royce, einen Ferrari, eine 400.000-Dollar-Uhr sowie hochwertige Möbel und Designerkleidung im Wert von insgesamt neun Millionen Dollar an.

Anzeige
Anzeige

Dem Scheidungsanwalt gegenüber behauptete er, die Sachen seien Requisiten für „Conquest“. Netflix gegenüber forderte er weitere 14 Millionen Dollar, die das Unternehmen „ihm noch schulde“. Netflix sieht das anders: Das Geld sei an Produktionsmeilensteine gebunden gewesen, die er nie erreicht habe. Eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen erwartet.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige