Netflix: Spiele auf der Streamingplattform interessieren kaum jemanden
Netflix hat vor einiger Zeit Spiele auf der Streamingplattform vorgestellt. Diese müsst ihr zwar separat herunterladen, sie sind aber im Abo enthalten. Das Unternehmen Apptopia hat sich die Zahlen etwas näher angeschaut, wie CNBC berichtet.
Demnach wurden die Netflix-Games insgesamt mehr als 23,3 Millionen Mal heruntergeladen. Im Durchschnitt nutzen 1,7 Millionen Menschen die Spiele täglich. Das ist erst mal eine große Zahl. Gemessen an Netflix’ 221 Millionen Abonnenten sind das allerdings weniger als ein Prozent.
Netflix verdoppelt Spieleangebot
Das schreckt das Streamingunternehmen aber nicht davon ab, weiter in Games zu investieren. Momentan sind 24 Spiele im Abo enthalten. Bis Jahresende soll sich diese Zahl mehr als verdoppeln und es sollen dann 50 Games angeboten werden. Um das umsetzen zu können, hat Netflix sich bereits letztes Jahr ein Spielestudio gesichert.
Wie groß die Spielesparte bei Netflix noch wird, ist unklar. In einem Brief an die Aktionäre aus dem letzten Jahr nannte Netflix den Spieleentwickler und Publisher Epic Games allerdings als einen der größten Konkurrenten. Dieser ist vor allem für „Fortnite“ bekannt.
Dabei sollen die Spiele anscheinend dafür sorgen, dass Kunden dem Streamingdienst treu bleiben. Greg Peters, Chief Operating Officer und Chief Product Officer des Unternehmens, sagte, dass Netflix schon seit vielen Monaten und Jahren herausfinden möchte, wie Spiele die Kunden auf der Plattform halten können.
Spiele zu Serien könnten funktionieren
Netflix versucht, Spiele für die eigene Zielgruppe zu schaffen. Das funktioniert wohl mit Spielen gut, die in dem gleichen Universum wie bekannte Netflix-Serien spielen. Im jetzigen Games-Katalog ist bereits „Stranger Things: 1984“ enthalten, was an die gleichnamige Serie angelehnt ist.
Unter den neuen Spielen, die noch dieses Jahr kommen sollen, befindet sich einem Firmensprecher zufolge ein Game namens „Queen’s Gambit Chess“, was ebenfalls nach der Serie gebrandet ist.
Greg Peters sagte dazu in einem Earnings-Call im Januar: „Wir sind offen für die Lizenzierung und den Zugriff auf große Spiel-IPs, die die Leute erkennen werden. Und ich denke, einiges davon wird im kommenden Jahr passieren.“
Dabei hat das Unternehmen die passende Strategie noch nicht gefunden. „Wir halten die Dinge absichtlich immer noch ein bisschen ruhig, weil wir immer noch lernen und experimentieren und versuchen herauszufinden, was bei unseren Mitgliedern tatsächlich ankommen wird, welche Spiele die Leute spielen wollen“, sagte Leanne Loombe, Netflix’ Leiterin für externe Spiele, im Juni gegenüber CNBC.
Hinweise auf Live-Service-Games
Bereits im Januar gab es Hinweise darauf, dass Netflix künftig an Live-Service-Games arbeiten wird. Damals suchte der Streamingdienst nach einem „Head of Live-Services“ in einer Stellenanzeige. Live-Service-Games sind Spiele wie etwa „Fortnite“, die im Laufe der Zeit große Updates zum Spielinhalt erhalten. Das könnten eine Erweiterung der Geschichte und neue Spielwelten sein. So halten Videospiele die Spieler bei der Stange.
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Und die Kosten dafür sollen dann auch die Kunden durch die nächste Preiserhöhung tragen, die sich nur für das Film- und Serienangebot interessieren?