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„Wie nichts, was wir kennen“: Neutronenstern mit ungewöhnlicher Eigenschaft entdeckt

Außergewöhnliche Entdeckung in der Milchstraßenregion Vela-X 1: Ein Forschungsteam ist auf einen Neutronenstern gestoßen, der ungewöhnliche Radiostrahlungen abgibt.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Künstlerische Darstellung der Pulsperiode (in Magenta) des neuentdeckten Neutronensterns PSR J0901-4046 im Vergleich zu schneller rotierenden Pulsaren. (Bild: Daniëlle Futselaar)

Sie sind extrem dichte Überreste einer Supernova-Explosion eines massenreichen Sterns: Neutronensterne. Etwa 3.000 sind den Astronom:innen in unserer Milchstraße bekannt. Ein Team von Wissenschaftler:innen, darunter auch Forschende des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn, haben nun mithilfe des MeerKAT-Radioteleskops in Südafrika einen Neutronenstern aufgespürt, der anders ist als alle bisher gesehenen Sterne.

Neutronenstern mit extrem langsam rotierender Achse

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Der Neutronenstern sendet Radiostrahlung aus und dreht sich alle 76 Sekunden um die eigene Achse. Nun werden sich einige vielleicht fragen, was daran ungewöhnlich sein soll. Ganz einfach: Neutronensterne rotieren üblicherweise viel schneller um sich selbst – die schnellsten brauchen dafür nur wenige Millisekunden. Der neu entdeckte Neutronenstern braucht für eine Rotation länger als eine Minute.

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Und das ist noch nicht alles: Das Team, das von Mitgliedern der MeerTRAP-Gruppe an der Universität Manchester geleitet wird, spricht von einer einzigartigen Entdeckung, weil der Neutronenstern im sogenannten Friedhof der Neutronensterne entdeckt wurde – ein Ort, an dem man überhaupt keine Pulsaktivität erwarten würde. Es gebe zudem Hinweise darauf, dass solche Objekte gar nicht so selten sind, wie man bisher angenommen hatte.

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„Stellt unser Verständnis der Entwicklung dieser Systeme infrage“

PSR J0901−4046, wie die Wissenschaftler:innen den neu entdeckten radioemittierenden Neutronenstern tauften, könnte einer bislang nur theoretisch beschriebenen Klasse von Neutronensternen angehören. „Es ist ungewiss, wie seine Radioemission erzeugt wird, und stellt unser derzeitiges Verständnis der Entwicklung dieser Systeme infrage“, schreibt das Team im Rahmen seiner Studie, die im Fachjournal Nature Astronomy veröffentlicht wurde. „Die Radioemission hat einzigartige spektro-temporale Eigenschaften, wie Quasiperiodizität und partielle Auslöschung, die wichtige Hinweise auf den Emissionsmechanismus liefern. Die Entdeckung ähnlicher Quellen ist aus Beobachtungssicht schwierig, was auf eine größere unentdeckte Population schließen lässt.“

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Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock

Die Leiterin des Teams, Manisha Caleb, vermutet, dass der Neutronenstern zu der bisher nur theoretisch postulierten Klasse von ultralanglebigen Magnetaren mit extrem starken Magnetfeldern gehört. „Es ist erstaunlich, dass wir von dieser Quelle nur während 0,5 Prozent ihrer Rotationsperiode Radioemission feststellen können“, so Caleb. „Das bedeutet, dass es ein großer Zufall ist, dass sich der Radiostrahl mit der Erde kreuzt“, erklärt die Wissenschaftlerin. „Unsere Entdeckung belegt die Existenz von Neutronensternen mit ultralanger Periode, was auf eine mögliche Verbindung zur Entwicklung von hochmagnetisierten Neutronensternen, Magnetaren mit ultralanger Periode und schnellen Funkstößen hindeutet.“

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