Neue Ladelösung: E‑Autos auf dem Bordstein des Gehwegs laden
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Der Düsseldorfer Konzern, der auch in der Waffenindustrie beheimatet ist, baut dabei auf Ladebordsteine und möchte damit einige Probleme konventioneller Ladestationen umgehen, wie etwa den großen Platzbedarf oder die „Verschlechterung des Stadtbildes“, wie er es nennt.
Ladesäule ohne die Nachteile von Ladesäulen?
Die Idee dahinter ist, bereits vorhandene städtische Infrastruktur für den Ladeprozess zu nutzen. „Durch Integration von Ladeelektronik in einen Bordstein wird dieser faktisch zur Ladesäule, ohne jedoch die für die anderen Verkehrsteilnehmer:innen mit einer Ladesäule verbundenen Einschränkungen zu verursachen“, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.
Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass dabei keine langen Kabel für den Ladeprozess über den Gehweg gelegt werden müssen.
Alternative für Ballungsräume
Ziel der Idee war es, den Eingriff in den öffentlichen Raum „möglichst auf ein Minimum zu reduzieren“ und somit speziell in Innenstädten und Ballungsräumen eine alternative Lademöglichkeit anzubieten. Ermöglichen sollen die modularen Ladebordsteine das AC-Laden von Elektroautos mit bis zu 22 Kilowatt. Zudem gibt Rheinmetall an, dass sie per Open Charge Point Protocol (OCPP) in bestehende Backend-Systeme oder bereits vorhandene Ladesystemstrukturen integriert werden können.
Rheinmetall plant, sogenannte Dummybordsteine an den gewünschten Ladestandorten zu installieren und das passende Elektronikmodul dann nachzurüsten, sobald der lokale Bedarf ausreichend hoch ist. Die Nachrüstung sei „in wenigen Minuten ausführbar“, teilte das Unternehmen mit.
Lastmanagement-Frage nicht beantwortet
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte angekündigt, die Bundesregierung wolle bis zum Jahr 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland erreichen. Bisher sind es rund 70.000.
Wann Rheinmetall die Technik zur Verfügung stellen wird, blieb unklar. Aktuell würden die Systeme Langzeittests unterzogen, der nächste Schritt sei ihr Einsatz im Rahmen eines Pilotprojekts im öffentlichen Raum.
Ebenfalls offen ließ das Unternehmen, ob für die Installation der Ladebordsteine auch ein Lastmanagement möglich ist. Ein solches regelt jene Fälle, in denen ein lokales Stromnetz nicht ausreichend Ladeleistung für die angeschlossenen Ladestationen zur Verfügung stellen kann.