Mit dem neuen Mac Pro entlässt Apple seine 2013 vorgestellte „Mülltonne“ in den Ruhestand. Der Profirechner wurde seit seiner Vorstellung ohnehin kaum aktualisiert und hatte seine Probleme mit Überhitzungen und der Upgrade-Fähigkeit. Beim neuen Modell setzt Apple auf eine bewährte Tower-Form und ein modulares Design, bei dem sich einzelne Komponenten leicht austauschen lassen. Die Youtuber MKBHD, iJustine und Jonathan Morrison konnten den neuen Pro-Rechner ausprobieren und sind von seiner Leistung angetan. Ihnen wurde jeweils nicht die Basisversion ab 6.500 Euro zur Verfügung gestellt, sondern ein Mac Pro mit mittlerer Ausstattung – der wohlgemerkt auch schon mit knapp 40.000 Euro zu Buche schlägt.
Mac Pro (2019): Allein die Rollen kosten knapp 500 Euro extra
Der Test-Mac-Pro der Youtuber kommt mit einem 2,5 Gigahertz-28-Kern-Intel-Xeon-W-Prozessor, stattlichen 384 Gigabyte RAM und vier Terabyte SSD-Speicher. Weiter stecken im Tower die Afterburner-Karte zur Dekodierung und Wiedergabe mehrerer Streams von Pro-Res- und Pro-Res-RAW-Videodateien und zwei AMD-Radeon-Pro-Vega II 32GB.
Voll ausgereizt kostet der Mac Pro mit 1,5 Terabyte RAM und vier Terabyte SSD-Speicher derzeit über 62.000 Euro – und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn Apple gibt an, bald eine SSD-Option mit acht Terabyte anbieten zu wollen.
Verrücktes Preis-Detail bei der Ausstattung: Die optionalen Rollen für den Tower schlagen mit 480 Euro zu Buche. Das ist eine ähnlich bizarre Preisgestaltung wie beim Standfuß des Pro-XDR-Displays, für den Apple 1.099 Euro verlangt. Das Display allein kostet schon ab 5.499 Euro. Nicht nur Apple verlangt für seinen Mac Pro und das Zubehör immense Preise, auch der Zubehöranbieter Logitech geht in die Vollen. Denn für die speziell für das Pro-XDR-Display entwickelte Webcam verlangt der Hersteller 200 US-Dollar.
Mac Pro rendert 8K-Videos schneller als in Echtzeit
Für den Preis von 40.000 Euro scheint Apples neuer Profi-Mac allerdings einiges an Performance zu liefern, wie Marques „MKBHD“ Brownlee und Morrisson in ihren Videos berichten. Erste Benchmarks liefern beeindruckende Werte: Laut MKBHD erzielte der Rechner die höchsten Geekbench-Werte, die er je gesehen hat. Auch die Lesegeschwindigkeit von drei Gigabit pro Sekunde für die SSD sei beachtlich.
Während die synthetischen Werte schon recht ordentlich waren, überzeugten Brownlee die Render-Tests noch mehr: Ein fünf Minuten langes Video mit 8K-Auflösung wurde vom Mac Pro in vier Minuten und 20 Sekunden verarbeitet und damit schneller als in Echtzeit. Als Vergleichswerte zog er das neue Macbook Pro 16 und seinen iMac Pro heran: Das Macbook braucht für den gleichen Clip über 20 Minuten, der iMac Pro knapp zwölf Minuten.
iJustine ist vor allem von der Möglichkeit begeistert, bis zu sechs Streams in Pro-Res-, RAW- und 8K-Auflösung in Final Cut gleichzeitig zu bearbeiten. Weiter erklärt sie, das ihr bis zu sechs Pro-XDR-Displays gleichzeitig am Mac Pro betreiben könnt, sofern ihr den nötigen Platz und das Kleingeld habt. Alternativ lassen sich auch 16 4K-Bildschirme anschließen – etwa, um eine Bildschirmwand zu bauen. ;-)
Hinsichtlich der gebotenen Leistung scheinen sich die drei Youtuber einig: Der Mac Pro liefert mehr als das, was die meisten benötigen, so Morrison. Brownlee hielt am Ende seines Videos fest, dass ihn die neue Hardware antreibe, neue Möglichkeiten und Grenzen auszuloten. Seinen iMac Pro, der aus seiner Sicht bislang performanteste Rechner für Final Cut Pro, hatte er ausgereizt – mit dem Mac Pro habe er wieder Luft nach oben.
- Bis über 60.000 Euro aufrüstbar: Apples Mac Pro ab sofort bestellbar
- Pro-Display XDR: Das ist Apples neuer 32-Zoll-Monitor mit 6K-Auflösung
- Apple stellt neuen Mac Pro mit irrer Ausstattung vor