Anzeige
Anzeige
News

Neurologie-Studie: „Stimmungs-Dekodierer“ soll Ursprung von Depressionen im Gehirn feststellen

Behandlungen, bei denen Patienten über Elektroden Stromstöße ins Gehirn geleitet werden, sind längst Routine – etwa bei Parkinson oder Epilepsie. Nun haben Forscher jedoch möglicherweise eine weitere Anwendungsmöglichkeit für das Verfahren entdeckt.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Das menschliche Gehirn (Symbolbild).

Die Forschergruppe nennt es den „Stimmungs-Dekodierer“ und hat ihre Ergebnisse kürzlich auf der Jahrestagung der Society for Neuroscience vorgestellt. Wie genau Depressionen im menschlichen Gehirn entstehen, wo sie ihren Ursprung haben und nach welchen Mustern sie sich schließlich ausbreiten, ist für die Wissenschaft noch immer mit vielen Fragezeichen verbunden. Auch die Vielzahl an Symptomen macht eine einheitliche Behandlungsstrategie bislang unmöglich.

Anzeige
Anzeige

Doch nun hat die Forschung offenbar einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht: Nachdem sie die Aktivität einer bestimmen Gehirnregion (dem sogenannten cingulären Kortex) mehrerer Freiwilliger ausgewertet hatten, erkannten die Wissenschaftler, dass dieser Teil je nach Stimmungslage der Probanden sichtbar unterschiedliche Werte aufzeigte. Daraus ergab sich schließlich ein einheitliches Muster bei drei Teilnehmern, denen zuvor Elektroden implantiert wurden. Letztlich konnten die Forscher präzise erkennen, wo genau im Gehirn die depressiven Symptome ihren Ursprung hatten.

„Dies ist die erste Demonstration einer erfolgreichen und konsistenten Stimmungsdekodierung von Menschen in diesen Gehirnregionen“, erläuterte Sameer Sheth, Leiter der Studie und Neurochirurg am Baylor College of Medicine. Doch bis zur routinierten Behandlung von Patienten mit Depressionen ist es noch ein weiter Weg.

Riskant und teuer

Doch die Prozedur, bei der zur Implantation Löcher in die Schädeldecke gebohrt werden müssen, birgt auch Risiken. Außerdem müssen verschiedene Teile des Gehirn mehrfach Elektrizität ausgesetzt werden. Auch die Kosten sind eine große Hürde: Im Durchschnitt soll eine Behandlung mit knapp 21.000 US-Dollar zu Buche schlagen.

Sameer Sheth glaubt jedoch an einen wichtigen Durchbruch und entscheidende Erkenntnisse in der Behandlung von Depressionen. Seine vorläufigen Resultate, die nun auch von der MIT Technology Review veröffentlicht wurden, könnten jedenfalls vielen Menschen Mut machen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige