New Work SE hebt nach starkem Jahr Dividende – Aktie verliert dennoch

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Pro-Forma-Ebitda) verdiente der Konzern laut einer Mitteilung vom Donnerstag mit 97,3 Millionen Euro sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Seinen Anteilseignern will die New Work SE deshalb eine kräftig angehobene Dividende zahlen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
Gegen den allgemeinen Ausverkauf an der Börse infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine kamen die Nachrichten dennoch nicht an. Am Vormittag fielen die Papiere des Unternehmens um gut fünf Prozent auf 154 Euro. Der Nebenwerte-Index SDax hielt sich mit minus 1,9 Prozent besser.
B2B-Lösungen im Fokus
„Nach durchaus herausfordernden Monaten spüren wir, dass der Bedarf der Unternehmen nach Fachkräften und Talenten merklich anzieht“, sagte Unternehmenschefin Petra von Strombeck laut Mitteilung. „Und das tut auch die Nachfrage nach unseren B2B-Lösungen, die bereits rund 60 Prozent unserer Erlöse und den Großteil unseres Wachstums ausmachen.“
Zu den B2B-Lösungen gehört etwa der Haupterlösbringer E-Recruiting. Mit einem starken Schlussspurt im vierten Quartal trieb das Segment den konzernweiten Jahresumsatz auf 290,9 Millionen Euro und damit fünf Prozent über den Vorjahreswert. Hier hatte der deutsche Linkedin-Rivale nicht mit einer Steigerung gerechnet.
Obwohl die Gesamtzahl der Xing-Nutzer weiter anstieg, schwächelte das Geschäft mit den Premium-Abonnements. Hierfür sei der allgemeine Fachkräftemangel verantwortlich, infolgedessen sich viele Arbeitnehmer ihre Stellen aussuchen könnten. Kräftig steigende Zahlen verzeichnete die New Work SE hingegen auf seiner Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu.
Unter dem Strich verdiente New Work 39,3 Millionen Euro, das waren zehn Prozent mehr als im Vorjahr. New Work SE berichtet weiterhin in Pro-Forma-Zahlen aufgrund des Kaufs und Verkaufs von Unternehmensteilen. Wegen des positiven Geschäftsverlaufs will das Unternehmen die Dividende auf 2,80 Euro je Aktie anheben, nach 2,59 Euro im Vorjahr. Hinzukommen soll eine Sonderdividende von 3,56 Euro je Papier. Fünfzig Prozent der Aktien hält der Verlagsriese Burda mit seiner Digitaltochter.
„Obwohl die Gesamtzahl der Xing-Nutzer weiter anstieg, schwächelte das Geschäft mit den Premium-Abonnements. Hierfür sei der allgemeine Fachkräftemangel verantwortlich, infolgedessen sich viele Arbeitnehmer ihre Stellen aussuchen könnten.“
Diese Erklärung lässt völlig außer Acht, dass XING Premium Nutzer möglicherweise inzwischen auch einfach eine andere Plattform interessanter, relevanter, dynamischer finden könnten. Ich glaube, der Fachkräftemangel kann hier nicht als Erklärung herhalten, denn ein gutes Business Netzwerk hat nicht mehr nur diesen Fokus (Profile für Recruiter sichtbar machen), sondern bietet den Mitgliedern interessanten Content und Interaktion. Hier hat XING ggü. Linkedin das Nachsehen.