Xing-Studie: 4 von 10 Erwerbstätigen denken über Jobwechsel nach – Wechselbereitschaft steigt

Nachdenken über einen Jobwechsel? Das ist in diesem Jahr für etwas mehr Frauen als Männer in Deutschland ein Thema, wie die aktuelle Xing-Studie zeigt. (Foto: G-Stock Studio / Shutterstock)
Laut der aktuelle, Anfang 2022 veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Xing E-Recruiting denken etwa vier von zehn Erwerbstätigen über einen Jobwechsel nach. Das sind 37 Prozent und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr. In der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren ist die Wechselbereitschaft am höchsten, jede:r Zweite wäre hier zu einem Jobwechsel bereit.
Über alle Altersgruppen hinweg sind in diesem Jahr die in Deutschland befragten Frauen etwas wechselbereiter als die Männer: 2021 gaben in der Xing-Studie 33 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen an, interessiert an einem Jobwechsel zu sein. In diesem Jahr sind 38 Prozent der weiblichen Befragten und 37 Prozent der männlichen Befragten an einem Wechsel ihrer Arbeitsstelle interessiert.
Jede vierte Kündigung erfolgte ohne neue Stelle in Aussicht
Das Interesse am Jobwechsel allein bringt natürlich noch keine Kündigung des bestehenden Arbeitsverhältnisses mit sich – zehn Prozent haben allerdings seit Pandemiebeginn Ernst gemacht und ihre Anstellung gekündigt. Jeder Vierte von ihnen hatte dabei noch keine neue Stelle in Aussicht.
Für Xenia Meuser, Senior Vice President Attract & Retain, Brand & Marketing bei der New Work SE, zu der Xing gehört, zeigt das einen Wandel vom „Anbieter- zum Nachfragemarkt“. „Immer mehr Beschäftigte hinterfragen während der Pandemie ihre Arbeitssituation und prüfen sehr genau, ob ihr Arbeitgeber kulturell noch zu ihnen passt“, so Meuser in der Xing-Mitteilung.
Höheres Gehalt ist bei 42 Prozent der Befragten Antrieb zum Jobwechsel
Der Antrieb für die Jobwechsel-Interessierten ist in erster Linie die Aussicht auf ein höheres Gehalt – insgesamt hoffen 42 Prozent darauf. Aber auch „Unzufriedenheit mit der Geschäftsführung“ ist für 38 Prozent ein Grund für einen Jobwechsel. Jeweils etwa 30 Prozent geben „Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft“ oder „Interesse an einer anderen Tätigkeit“ als Motivation für den Wechsel an. Etwas mehr als ein Viertel, genau 26 Prozent, treibt „Das Vermissen von Sinnhaftigkeit im Job“ zu einem Wechsel an.
Die Studie wird seit 2012 von Xing E-Recruiting und Forsa erhoben. In diesem Jahr wurden bei der laut Xing repräsentativen Studie 2.523 Arbeitnehmer:innen aus der DACH-Region befragt. In Deutschland wurden 1.004 Berufstätige befragt.
Auch EY-Studie zeigt hohe Wechselbereitschaft
Die Ergebnisse der Xing-Forsa-Studie gehen in eine ähnliche Richtung wie die Ergebnisse der Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Sie zeigte, dass fast 50 Prozent einem Arbeitgeberwechsel gegenüber offen seien – seit Beginn dieser Studie 2015 war die Wechselbereitschaft noch nie so hoch.