Nach Ansicht von EA-Chef Andrew Wilson liegt in NFT die Zukunft der Spielebranche. Da ist Spieleentwickler Burford anderer Meinung. Er sieht schlicht keinen sinnvollen Einsatzmöglichkeiten der Technologie im Gaming-Sektor. Keine der von NFT-Fürsprechern häufig genannten Vorteile würden seiner Meinung nach wirklich Sinn ergeben.
NFT-Fans sprechen bisweilen davon, dass die Technik zwischen Spielen übertragbare Items ermöglichen würde. Das ergibt nach Ansicht von Burford allerdings aus mehreren Gründen keinen Sinn. Zum einen würde spielfremde Items schnell die Balance in einem Game zunichte machen. Dann würde das Ganze schnell keinen Spaß mehr machen. Außerdem verweist Burford auf den ständige Fortschritt im Spiele-Design.
Über mehrere Titel übertragbare Items müssten von den Spieleentwickler:innen immer wieder angepasst werden, damit sie auch in die höher auflösenden Games der Zukunft reinpassen. „Bei digitalen Gegenständen gibt es vielleicht keine Abnutzung, aber die Technologie schreitet voran. Eine Waffe aus dem Jahr 1999 ist im Jahr 2021 optisch nicht mehr akzeptabel, und ihr Wert wird sich nur verschlechtern“, erklärt Burford.
Die Frage sei an der Stelle, wer die Kosten für die ständigen Upgrades des einmal verkauften Items übernehmen soll. „Die Idee ist genauso dumm wie die Erwartung, dass der Händler, der dir einen 20 Jahre alten Gebrauchtwagen ohne Garantie verkauft hat, diesen auch weiterhin wartet.“ Da er als Spieleentwickler keinen finanziellen Anreiz hätte, die einmalig verkauften Items in Zukunft anzupassen, wäre der Kauf eines Items als NFT dementsprechend auch keine gute Investition für die Spieler:innen. „NFT in einem Spiel werden immer an Wert verlieren, es sei denn, jemand unterhält sie mit echtem Geld, und das ist einfach nur bescheuert“, schlussfolgert Burford.
NFT in Spielen: Das Problem mit der Steuer
Burford wirft auch die Frage auf, wie Spieleentwickler:innen mit möglichen steuerlichen Aspekten von NFT umgehen sollen. Zumal Games in alle Welt verkauft werden und dementsprechend mit alle möglichen unterschiedlichen rechtlichen Vorschriften konfrontiert wären. Außerdem sieht er darin auch für Spieler:innen Nachteile: „Willst du wirklich, dass Bungie deine Sozialversicherungsnummer, deine Adresse und all das Zeug hat, damit sie alle NFT, die du in der Destiny NFT Edition kaufst, an das Finanzamt melden können?“
Auch das Konzept von Krypto-Spielen wie Axie Infinity und anderen Play-to-Earn-Games kritisiert Burford. „Warum sollte ich als Spieleentwickler das für eine gute Idee halten? Die Transaktion ist einfach: Du gibst mir Geld und ich gebe dir ein Spiel. Die Transaktion ist damit abgeschlossen. Mit diesem Geld bezahle ich meine Mitarbeiter“, meint Burford. Verdienen würden an solchen Konzepten letztlich nur die Kryptobörsen mit ihren Gebühren.
Am Ende, so Burford, lösen NFT keine Probleme, für die es nicht sowieso längst einfachere Lösungsmöglichkeiten gebe. Spielefirmen verkaufen längst digitale Items gegen echtes Geld. Der Weg über die Blockchain wäre da nur ein unnötiger Umweg.
In seinem Blogbeitrag übt Burford außerdem Kritik an denjenigen, die von Spieleentwickler:innen wie ihm fordern, sinnvolle Einsatzgebiete für die Technik zu finden. „Du verschwendest meine Zeit, indem du mir Probleme aufhalst, die ich nicht brauche und für die ich dir keine Lösung schulde“, kritisiert Burford. „Diese Scheiße kotzt mich an. Wir haben etwas Besseres verdient als euch. Ihr habt nichts von Wert hinzuzufügen, ihr habt nichts zu geben. Ihr habt keine Kreativität, keinen Antrieb, keine anderen Ideen als ‚neue Wege, um Geld aus einem System zu ziehen, das mich nicht braucht.‘“
Sehr wahr… NFT in Games sind so nutzlos wie Titten an einem Bullen, um mal ein Zitat aus Casino zu bringen.
Guter Artikel, bin gespannt, wann die NFT Blase platzt (selbst wenn es nur Gaming NFTs sind)
Na da scheinen es ja so einige noch nicht verstanden zu haben….