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Gaming-Szene empört über Epics NFT- und Blockchain-Avancen

Der Betreiber der Steam-Spieleplattform, Valve, hatte seine Store-Richtlinien so aktualisiert, dass Titel, die NFT oder Kryptowährungen vertreiben, grundsätzlich verboten sind. Damit stand auch der Rauswurf des Spieles „Age of Rust“ im Zusammenhang. Die Entwickler verkündeten, die Schlacht mit Valve verloren zu haben. Sie wollten NFT-Puzzles in ihren Titel integrieren. Steam störte sich daran, dass die Spiele-Items reale Gegenwerte besitzen.
Das Technikmagazin The Verge fragte daraufhin beim Valve-Rivalen Epic an. Epic versucht seit Jahren und mit immensem Kapitaleinsatz, Steam Marktanteile abzujagen. Man sei offen für Spiele, die Kryptowährungen oder blockchainbasierte Vermögenswerte unterstützen, beantwortete das Unternehmen die Frage des Magazins. Anscheinend gibt es noch keine solchen Projekte: Epic schreibt, man sei bereit, mit frühen Entwicklern in diesem neuen Bereich zusammenzuarbeiten. CEO Tom Sweeney stellte per Tweet klar, dass die Blockchain „lediglich eine verteilte Transaktionsdatenbank mit einem dezentralen Geschäftsmodell“ sei. Es habe einen Nutzen, unabhängig davon, ob eine bestimmte Anwendung erfolgreich sei oder nicht. Sowohl seine Äußerungen zur Blockchain als auch zu NFT-basierten Spielen haben in Teilen der
Gaming-Szene Entrüstung ausgelöst.

Spieleentwicklerin McClure (mcclure1111) sieht in Sweeneys Äußerungen viel Zündstoff. (Bild: Twitter/t3n)
Der größte Kritikpunkt liegt darin, dass umweltspezifische Einwirkungen anscheinend keine Rolle spielten. Trotz klimaneutraler Anbieter sei der überwiegende Anteil der Blockchain-Wirtschaft für einen massiv erhöhten CO2-Ausstoß verantwortlich. Die Beiträge sprechen von einer gigantischen Energieverschwendung und einer Erderwärmung, die entweder jetzt aufgehalten wird oder direkt über die Klippe führt. In dieser Hinsicht sei die Entscheidung Epics schädlich. Andere betonten, die Blockchain sei eine neutrale Technologie, erst Krytowährungen machten sie zu einer Umweltkatastrophe. Man liest dort außerdem, die Blockchain sei die Lösung eines Problems, das noch nicht gefunden worden sei. Es gäbe keine Anwendungsfälle, in denen keine besseren Werkzeuge zur Verfügung ständen. Andere Kommentatoren bringen Geldwäsche, Glücksspiel und NFT-Betrügereien zur Sprache.
Wenn es um konkrete Veröffentlichungen geht, schränkte Epic die Aussagen sofort ein. Da ist die Rede von Finanzgesetzen, von Altersfreigaben und davon, dass die Spiele deutlich machen müssen, wie sie die Blockchain verwenden. Sweeney hat in der Vergangenheit schon ausgeschlossen, dass Epic in diesem Bereich tätig wird. Zudem dürfen die Entwickler nicht das Epic-eigene Zahlungssystem verwenden. Weitere Regeln hat Epic bereits angekündigt. The Verge schreibt: „Nichts davon bedeutet, dass Entwickler, die von Steam verschmäht werden, ihr Spiel im Epic Games Store anbieten können.“ Nach den überwiegend negativen Reaktionen in der Gaming-Szene kann man sich vorstellen, dass sich Epic wohl kaum beeilt, NFT- und blockchainbasierte Spiele zu unterstützen.
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