Neben dem massiven Strombedarf gibt es noch einen anderen Grund, NFT skeptisch gegenüberzustehen: gewerbsmäßiger Diebstahl. Wie üblich, wenn in einem Bereich viel Geld zirkuliert, zieht auch der NFT-Markt allerlei windige Gesellen an. So geriet zuletzt ein vermeintliches Kunstwerk von Streetart-Künstler Banksy auf eine der Plattformen, das in Wahrheit nicht von dem Briten stammte. Besonders frech traten die „Macher“ von „Epic Hero Battles“ auf, berichtete Kotaku. Sie bewarben das „blockchain-based“ Spiel, in dem „10.000 zufällig generierte Pixel-Helden“ und ihre Begleiter per NFT zum Kauf standen. Diese sollten am Ende in Kämpfen Preise und mehr NFT gewinnen. Schon die Grafik zur Werbung für den Titel stammte nicht von den Entwicklern selbst, sondern aus dem Spiel „Wildfire“.
„Pixelkunst wird sehr häufig für NFT gestohlen“
Der „Wildfire“-Schöpfer Dan Hindes zählte die vermeintliche Spieleschmiede auf Twitter an. Die behauptete zunächst, die Grafik stamme vom Webentwickler und man habe sie nicht gegengecheckt. Das werde nicht mehr vorkommen, „honestly“. In der Folge kam heraus, dass weder der Hintergrund der Road-Map noch das eigene Twitter-Profilbild aus der eigenen Hand stammten. Auch nach der Veröffentlichung der GIF-Animation der „Helden“ meldeten sich Urheber und mahnten ihre Rechte an. Auf die Protestwelle auf Twitter antwortete der „Wildfire“-Macher, es sei geradezu normal, dass Pixelart von NFT gestohlen werde. Wer sich durch die Kommentarspalten wühlt, bekommt zumindest den Eindruck, dass das nicht zum ersten Mal passiert ist und sich die entsprechenden Plattformen dabei nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern. Die Macher von „Epic Hero Battles“ machten gleich ganz reinen Tisch und löschten ihren Twitter-Account. Auf Discord sind sie jedoch noch aktiv.
Battle Heroes geben nicht auf
Dort kündigten sie an, an den Copyright-Problemen zu arbeiten und sich neu aufzustellen. Man werde alle Werke von Grund auf neu erstellen und sie sollen in Zukunft zu 100 Prozent aus Illustrationen der Autoren bestehen. In der Zwischenzeit wendet sich die Szene „Wildfire“ zu, einem Spiel, das bereits auf dem Markt ist, gute Kritiken eingeheimst hat und zudem ohne stromfressende Ethereum-Blockchain und geklautes Pixelwerk auskommt.
4(!) Fehler in der Bildunterschrift!? Reife Leistung ;)
> Dieses Titekbild von WIldfire benutzte „Epic Battle Heros“ für ihr eigenes Projekt.