Bildmanipulationen gehören zu den beliebtesten Tools im Werkzeugkasten der Fake-News-Erschaffer. Sinnvoll ist es daher, direkt am Ursprung anzusetzen und Bilder schon bei der Erfassung in der Kamera vor späteren Manipulationen zu schützen.
Nikon und Leica wollen unveränderbare Metadaten ins Bild speichern
Genau das wollen die Schwergewichte Nikon und Leica ab dem kommenden Jahr zumindest bei jeweils einem ihrer Spitzenmodelle gewährleisten. Dazu erhalten die Kameras Funktionen, die bei der Aufnahme unveränderbare Metadaten in die Bilder schreiben.
Diese Metadaten können dann gegen einen Server abgeglichen werden, sodass ihre Authentizität jederzeit nachweisbar ist. Dadurch, dass die Signatur nicht entfernt werden kann, sollen die Bilder selbst dann noch überprüfbar sein, wenn sie auf beliebigen Distributionswegen und in anderen Formaten verbreitet werden.
Eine klare Datensatzbeschreibung dessen, was das Adobe-Echtheitszertifikat letztlich beinhalten soll, gibt es noch nicht. Klar ist aber, dass neben Ort, Datum und Zeit der Aufnahme auch eine Beschreibung in die Metadaten eingebunden werden soll.
Zwar hatte Softwarehersteller die Initiative bereits 2019 gegründet, handfeste Spezifikationen gab es indes lange nicht. Erst Anfang 2022 hatte die Initiative C2PA, die mit Unterstützung der CAI die technische Umsetzung verantwortet, erste Spezifikationen vorgelegt.
Unterstützung von Microsoft und Nvidia gesichert
Adobes CAI kann sich bereits einiger namhafter Mitglieder erfreuen. Neben zahlreichen Nachrichtenagenturen und den Chipherstellern Qualcomm und Nvidia befinden sich auch Microsoft und der Stockfoto-Riese Getty Images an Bord.
Nikon und Leica sind indes die bisher ersten und einzigen Kamerahersteller, die sich dem Echtheitszertifikat öffnen wollen. Wie Adobe in einer Mitteilung verlauten lässt, sollen die Leica M11 und die spiegellose Nikon Z9 mit der Anti-Fake-News-Funktion ausgestattet werden.
Leica will seine Kamera ab 2023 fit für die Funktion machen. Ob es dazu Änderungen an der Hardware bedarf, oder ob die Aufrüstung ein reines Software-Upgrade ist, bleibt unklar. Nikon hat noch keinen Zeitrahmen für die Einführung genannt. Es bleibt zudem abzuwarten, ob die Hersteller Canon und Sony bei ihren bei Journalisten beliebten Kameras nachziehen werden.