Dolphin, der renommierte Emulator für Nintendo-Wii- und Gamecube-Spiele, wird nicht auf der beliebten Gaming-Plattform Steam erscheinen. Vor ein paar Monaten hatten die Entwickler des Emulators die Absicht bekannt gegeben, die Software auf der Plattform zu veröffentlichen. Nun machen sie jedoch einen Rückzieher.
In einem Blogartikel teilten die Entwickler mit, dass der geplante Launch auf Steam nicht stattfinden wird. Dieser abrupte Strategiewechsel kommt nach einer unerwarteten Intervention von Valve, dem Entwickler von Steam.
Überraschend hatte Valves Rechtsabteilung Nintendo kontaktiert, um zu klären, ob der Release von Dolphin auf ihrer Plattform rechtlich in Ordnung wäre. Nintendo, bekannt für seinen entschiedenen Kampf gegen Emulatoren und Urheberrechtsverletzungen, reagierte daraufhin, indem die Anwälte des Spieleherstellers Valve baten, den Launch von Dolphin auf Steam zu unterbinden.
Kein DMCA-Takedown
Es ist wichtig zu betonen, dass es kein formelles DMCA-Takedown-Gesuch gab. Dennoch verwies Nintendo auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA), um die Bitte zu rechtfertigen.
Valve informierte daraufhin das Dolphin-Team, dass eine Einigung mit Nintendo erreicht werden müsse, bevor der Emulator auf Steam veröffentlicht werden kann. In Anbetracht von Nintendos bekannter Haltung gegenüber Emulatoren sieht Dolphin jedoch keine realistische Möglichkeit, eine solche Einigung zu erzielen. Daher hat das Team nun beschlossen, die Veröffentlichung auf Steam komplett aufzugeben.
Dolphin weiterhin nutzbar
Trotz dieser Rückschläge bleibt der Dolphin-Emulator weiterhin verfügbar und kann kostenlos von der offiziellen Website der Entwickler heruntergeladen werden. Die Absage der Steam-Veröffentlichung trifft jedoch insbesondere die Nutzer des Steam Decks hart, die nun einen erheblich komplizierteren Weg haben, Nintendo-Spiele auf ihrer Plattform zu emulieren.
In dem besagten Blogartikel geht Dolphin weiter auf den Wii-Common-Key ein, ein Element in ihrem Code, das die Entschlüsselung von Wii-Spielen ohne die physische Konsole ermöglicht.
Trotz Bedenken einiger Nutzer und Anwälte, die darauf hinweisen, dass die Beibehaltung dieses Schlüssels im Code Urheberrechtsverletzungen darstellen könnte, hält Dolphin daran fest. Sie argumentieren, dass ihre Rechtsberater ihnen versichert hätten, dass dies kein rechtliches Problem darstellt.
Trotz der rechtlichen Herausforderungen und der Enttäuschung über den gescheiterten Launch auf Steam bleibt Dolphin engagiert, Nintendo-Fans eine Möglichkeit zu geben, ihre Lieblingsspiele auch außerhalb der originalen Konsolen zu genießen.
War auch irgendwie abzusehen. Der rote Faden bei Nintendo, Kinder auszunehmen zu wollen, reißt auch in dieser Sache wieder nicht ab.