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Ratgeber

Nitropack: So verbesserst du den Pagespeed-Score von WordPress mit nur einem Plugin

Pagespeed ist für Websitebetreiber*innen ein leidiges Thema. Mit dem WordPress-Plugin Nitropack ist eine bessere Performance nur wenige Klicks entfernt. Jedoch nicht ganz ohne Nachteile.

Von Marco Look
5 Min.
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(Bild: BestForBest / shutterstock)

Häufig ist es so: Alles, was schön aussieht, wirkt sich negativ auf die Ladezeiten der Website aus. Bilder bieten hierbei meistens das größte Optimierungspotenzial. Aber auch das Hosting und die Server-Einstellungen spielen eine Rolle. Zusätzlich sollte HTML-, CSS- und JavaScript-Code so schlank und komprimiert wie möglich sein. Wer also nicht selbst programmieren kann, wird kaum an einem Pagespeed-Plugin vorbeikommen.

Pagespeed ist aus vielerlei Hinsicht wichtig. Lädt eine Seite extrem langsam, werden auch mehr User*innen abspringen und sich eine Alternative suchen. Ab Juni 2021 kommen zudem die Core Web Vitals als weiterer Rankingfaktor bei Google ins Spiel. Daten realer Nutzer und Nutzerinnen rücken dann mehr in den Fokus.

Core Web Vitals im Überblick. (Grafik: 42DIGITAL)

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Google gab jedoch vor Kurzem bekannt: Nur 22 Prozent der Websites erfüllen alle Vorgaben der Core Web Vitals. Die tatsächliche Auswirkung auf die Suchergebnis-Seiten bleibt aber ohnehin abzuwarten. Es ist durchaus möglich, dass eine Auswirkung nur bei sehr stark umkämpften Keywords zu spüren sein wird.

Fun Fact: Auch Googles eigene Seite mit Informationen zum Thema Web Vitals besteht den Test aktuell nicht.

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Nichtsdestotrotz ist es richtig, einen Fokus auf die Geschwindigkeit der eigenen Website zu legen. Am Ende muss der*die User*in eine schnelle Seite vorfinden und wenn er*sie dann noch kaum von Layouts-Shifts belästigt wird – umso besser. Schließlich möchte kein User aus Versehen auf irgendwelche Adsense-Ohrenschmalz-Werbung klicken.

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Nitropack im Praxistest

Nitropack wurde 2018 als eigenständiges Unternehmen gegründet. Nach eigenen Angaben optimiert der Dienst aktuell über 43.000 Websites. Ziel von Nitropack ist es, dass jede*r möglichst einfach eine erstklassige Website-Performance erreichen kann.

Testbedingungen

Getestet wurde das Tool mit einer kleinen Reisewebsite für einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten. Aktuell hat die Seite pandemiebedingt noch etwa 500 bis 1.000 Besucher im Monat. Genug, um echte Nutzerdaten für die Core Web Vitals zu erzeugen.

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Ausgestattet ist die Seite mit einem recht bescheidenen (aber günstigen) Hosting. WordPress und Plugins wurden während des Tests immer auf dem neusten Stand gehalten. Die Seite läuft mit dem Theme Screenr und insgesamt 18 Plugins mit den verschiedensten Funktionen, darunter Complianz (Cookie-Consent), Elementor (Pagebuilder), Spreadshop und Yoast SEO (Sitemaps, Snippets etc.).

Ergebnisse

Mit anderen Pagespeed-Plugins erreichte die Seite mobil maximal einen Pagespeed-Score von 80/100 in den Pagespeed-Insights-Tests von Google. Den Test der Web Vitals konnte sie durch einen zu hohen LCP-Wert nie bestehen. Mit Nitropack erreicht die Startseite, die die meisten Elemente der Website lädt, einen Mobile Score von 97/100 (Desktop 100/100) und besteht den Web-Vitals-Test.

Google Pagespeed Insights. (Screenshots: Google/Marco Look)

Bei manchen Seiten konnte das Tool den Score sogar auf 100/100 (Mobile und Desktop) verbessern. Nach ein paar Wochen waren genug reale Nutzerdaten vorhanden, die bestätigen, dass die Seite mit Nitropack alle Anforderungen der Web Vitals erfüllt. Das kann man übrigens auch der Search Console entnehmen. Am 22. Januar wurde das Plugin aktiviert, seit dem 8. Februar 2021 erfüllt die Seite dauerhaft die Anforderungen. Wo in der Abbildung keine Balken zu sehen sind, gab es zu diesem Zeitpunkt zu wenig Daten.

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Core Web Vitals in der Search Console. (Screenshot: Google/Marco Look)

Auch in anderen Pagespeed-Tools wie Pingdom und GTmetrix erzielt die Seite nach der Aktivierung von Nitropack deutlich bessere und überdurchschnittlich gute Ergebnisse.

Vorteile

  • Vereint CDN, Caching, Code- und Bildoptimierung in einem Plugin (mehrere andere Plugins können deaktiviert werden)
  • Die Einrichtung ist extrem einfach
  • Das Tool beschleunigt die Website und sorgt auch bei realen Nutzer*innen für schnellere Websites
  • Möglichkeit der Cache-Invalidierung (dadurch sehen User*innen fast immer optimierte Inhalte)
  • Kostenfreie Testversion
  • Unterstützt Woocommerce, Opencart und Magento für E-Commerce Lösungen
  • „Verträgt“ sich mit einem Pagebuilder wie Elementor

Nachteile

  • Es wird eine Menge Code im Header hinzugefügt (das ist nicht ungewöhnlich bei Caching-Diensten, Google sollte damit aber umgehen können)
  • Individuelle Schriften wie Google-Fonts werden später nachgeladen. Dadurch wird erst eine Standard-Schrift geladen und dann die eigentliche Schriftart (ich habe Google Fonts daraufhin von der Seite entfernt)
  • Es können Probleme mit der Funktionalität von Skripten wie iFrames auftreten. Im Test funktionierte beispielsweise der Spreadshop nicht mehr richtig. Man sollte daher die ganze Seite auf Funktionalität testen und entsprechende Skripte oder URL von der Optimierung ausschließen
  • Bei Seiten, auf denen ständig Inhalte geändert werden oder neue hinzukommen, kann ein Caching im Allgemeinen extrem hinderlich und störend sein
  • Kann nicht mit anderen Caching-Plugins kombiniert werden
  • In der Free-Version wird ein Nitropack-Badge am Ende der Seite platziert

Kosten

Bei der Free-Version muss man mit einem Badge am Ende der Seite leben. Steigen die Besucherzahlen, muss man auf die Bezahlvariante umsteigen. Es gibt bisher keine Pakete für die Nutzung mehrerer Domains.

Nitropack Badge am Seitenende. (Screenshot: Nitropack/Marco Look)

  • Free: 5.000 Pageviews, 1 Gigabyte CDN, Nitropack-Badge im Footer
  • 17,50 US-Dollar/Monat (bei jährlicher Zahlung): 50.000 Pageviews, 25 Gigabyte CDN, kein Badge
  • 42,50 Dollar/Monat (bei jährlicher Zahlung): 200.000 Pageviews, 100 Gigabyte CDN, kein Badge
  • 146,67 Dollar/Monat (bei jährlicher Zahlung): 1.000.000 Pageviews, 500 Gigabyte CDN, kein Badge

Tipps zum Einrichten von Nitropack

Die Installation bei WordPress ist wirklich einfach und die meisten Funktionen sind automatisch aktiviert. Es empfiehlt sich aber, ein paar kleinere Einstellungen vorzunehmen:

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  • Aktiviere „Cache Warmup“, damit auch Seiten ohne Besucher*innen im Cache landen
  • Aktiviere „HMTL Compression“, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen

Der Optimierungsgrad ist anfänglich auf sehr hoch (Ludicrous) eingestellt. Du wirst mit dieser Einstellung wahrscheinlich die besten Ergebnisse in den Pagespeed-Tests erzielen. Es besteht aber eine höhere Gefahr, dass mit dieser Einstellung etwas auf der Seite nicht mehr richtig funktioniert. Deshalb solltest du den „Optimization Mode“ von „Ludicrous“ auf „Strong“ herunterstellen.

Es gibt sehr viele weitere Einstellungen. Besonders nützlich ist, dass du in den Tool-Einstellungen auch eine Sitemap-URL für den „Cache Warmup“ hinterlegen kannst. So kannst du sichergehen, dass alle URL, die in den Suchergebnissen bei Google landen sollen, auch im Cache von Nitropack aufgenommen werden. Zudem kannst du in den Einstellungen bestimmte URL, Cookies oder Skripte von der Optimierung ausschließen. Das meiste wird allerdings automatisch funktionieren.

Tipp für kleinere Seiten: Besuche nach Aktivierung alle Unterseiten deiner Website am Desktop und mit dem Smartphone. Das wird den Caching-Prozess beschleunigen.

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Unter dem Punkt „Optimizations“ findest du alle URL mit zugehörigem Status. Über die kleine rote Mülltonne lässt sich der Cache für eine einzelne URL löschen, wenn du beispielsweise etwas auf einer Unterseite angepasst hast. Das geht aber auch direkt im WordPress-Backend.

Fazit

Nitropack funktioniert schnell und einfach. Eine kleinere Seite mit schlechtem Hosting kann definitiv vom Tool profitieren. Wenn man mit den begrenzten Kapazitäten und einem Badge am Ende der Seite leben kann, eignet sich sogar die kostenfreie Version. Da hat man wenig zu verlieren. Aber bei geringen Hosting-Kosten und hohen Besucherzahlen lohnt sich eventuell auch ein Blick auf die Bezahlvariante. Mit Blick auf die Core Web Vitals ist das Tool sicherlich eine der einfachsten Methoden, um die Seitengeschwindigkeit einer WordPress-Seite zu verbessern.

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4 Kommentare
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Dein t3n-Team

Oliver

Bitte nochmal recherchieren.
Leider ist Nitropack zu schön um war zu sein. Die Seite wird soweit zurecht gekürzt und mit Verzögerungen versehen, dass die Core Web Vitals bestanden werden.
Wad passiert aber wenn der normale Google Bot vorbeikommt?
Es hat schon was von Black Hat Seo.
Gruß

Antworten
Marco Look

Hallo,

priorisiertes Laden und Komprimieren des Codes sind von Google empfohlene Maßnahmen, um die Tests der Core Web Vitals zu bestehen. Am Ende müssen die Seiten aber vor allem bei den realen Nutzer*innen performen – das bestätigen die Daten aus dem Chrome UX Report, die u.a. in der Search Console einlaufen.

In meinem Test hatte der Google Bot keinerlei Probleme mit der Seite. Nitropack implementiert im Wesentlichen ein Caching, ein CDN und nimmt Code- und Bildoptimierung vor. Das ist in meinen Augen kein Black Hat SEO.

LG
Marco

Antworten
Sören von targetlab

Nachdem die Nitropack-Sau sprichwörtlich seit zwei Monaten durchs Dorf getrieben wird haben wir auch mal reale Leistungstest gemacht, die über die üblichen Verdächtigen GTMetrix, Pagespeed Insights oder Pingdom hinaus gehen. Dabei sind uns häufig sogar deutlich schlechtere *reale* Ladezeiten aufgefallen, als ohne die Einbindung des Tools. Die Sache ist also nicht so rosig, wie die grünen Core Web Vitals vermuten lassen.

Ein weiteres Problem: je nach Auslastung der Nitropack-Server sind öfter auch TTFB-Werte von mehreren Sekunden zu beobachten. Unabhängig vom ursprünglichen Hoster, der hier nicht der Flaschenhals ist. Wir raten daher unseren Kunden, Nitropack nicht zu verwenden.

Antworten
Mariane

Schade dass Ihr auf das generische Maskulinum verzichtet – es wird dadurch für manche Eurer Leser schwer dem Text zu folgen. Nicht gerade freundlich von Euch.

Antworten

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