
Die Software-Schmiede bringt den Coda-Nachfolger Nova für macOS zum Coda-Preis von 99 US-Dollar und ohne Abomodell an den Start. Im Preis sind Updates für ein Jahr enthalten, jedes weitere Jahr mit Updates kostet 49 Dollar. Die sind indes optional. Die Software läuft auch ohne Updates, was gerade den Unterschied zu einem Abomodell ausmacht. Coda-Lizenznehmer erhalten ein vergünstigtes Upgrade auf Nova für 79 Dollar. Das Angebot gilt für alle Coda-Versionen.
Panic bleibt sich treu – kein Abomodell
Nova 1.0 ist ausschließlich für das Mac-Betriebssystem erhältlich und erfordert mindestens macOS Mojave, also die Version 10.14. Laut Panic basiert Nova weder auf dem Coda-Sourcecode noch auf dem Bedienkonzept des populären Vorgängers. Vielmehr will Panic mit Nova einen vollkommen neuartigen Editor geschaffen haben, der sich an den Bedürfnissen von Webentwicklern im Jahr 2020 orientieren soll.

Aufgeräumtes Interface: Nova. (Screenshot: Panic)
Die Entscheidung, einen komplett neuen Ansatz zu verfolgen, hat die Software-Schmiede von Panic nach eigenen Angaben vor allem wegen der stark veränderten Vorgehensweisen bei der Softwareentwicklung getroffen. Im Vergleich zur Webentwicklung vor zwölf Jahren, als Coda entstand, ähnele die Tätigkeit heutzutage sehr viel deutlicher der klassischen Softwareentwicklung. Schon die Bereitstellung sei in der Regel nicht mehr mit einem klassischen FTP-Upload erledigt.
Im Rahmen der Neuentwicklung konnte Panic sich auf den Einsatz aktueller Technologien konzentrieren. Rücksichtnahme auf Legacy-Komponenten war nicht erforderlich. So soll Nova in verschiedenen Funktionsbereichen, etwa dem Parsen und Indexieren eines neuen Projekts, bis zu 40 Mal schneller arbeiten als Coda. Zudem beherrscht Nova all jene Komfortfunktionen, die den Entwickler produktiver werden lassen, darunter natürlich eine umfassende, intelligente Autovervollständigung und mehrfache Cursor. Für die schnelle Bewegung im Code sorgen Minimaps, klappbare Code-Blöcke und mehr.
Umfangreicher Sprach-Support und Extensions-API
Der integrierte Sprach-Support liefert Syntax-Highlighting und -Unterstützung für CoffeeScript, CSS, Diff, ERB, Haml, HTML, INI, JavaScript, JSON, JSX, Less, Lua, Markdown, Perl, PHP, Python, Ruby, Sass, SCSS, Smarty, SQL, TSX, TypeScript, XML und YAML. Da Nova über eine offene Erweiterungen-API verfügt, können externe Entwickler den Support um beliebige Sprachen oder Funktionen erweitern. Erweiterungen werden in JavaScript geschrieben und sollten Webentwicklern entsprechend schnell von der Hand gehen. Fast 70 Extensions stehen bereits vom Start weg zur Verfügung.
Dabei hilft Nova nicht nur beim fehlerfreien Schreiben von Code. Vielmehr unterstützt der Editor auch beim Testen und Verwalten. So verfügt Nova über eine (fast) komplette Git-Unterstützung direkt aus der Oberfläche heraus. Ebenso lassen sich Build- und Run-Tasks erstellen, die das Testen eurer Apps per einfachem Klick automatisieren. Dabei hat Nova stets das Projekt als Ganzes im Blick. Entsprechend fahndet etwa die Suchfunktion nach Inhalten quer über alle Projektdateien. Der File-Browser arbeitet lokal wie remote. Aus dem Editor heraus könnt ihr direkt Terminal-Fenster öffnen.
Nova 1.0 wiegt als DMG-Download (im Zip-Archiv) runde 37 Megabyte. Die App kann nach dem ersten Start 30 Tage lang kostenlos genutzt werden, bevor sie die Eingabe einer Seriennummer verlangt. Die Trial-Version unterscheidet sich funktional nicht von der Kaufversion. Kaufen könnt ihr Nova übrigens nur direkt bei Panic. Der Entwickler hatte sich schon vor drei Jahren aus dem Mac-App-Store zurückgezogen, um die eigenen Preise nicht um die Apple-Provision erhöhen und weitere Store-Restriktionen einhalten zu müssen.
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