
Ein Team aus Nintendo-Fans hat beinahe zwei Jahre daran gearbeitet, mittels Reverse Engineering an den Quellcode des fünften Teils der Zelda-Reihe zu kommen. Nach Angaben der britischen Publikation VGC haben sie dieses Ziel jetzt erreicht. „Es war ein wilder Ritt. Wir konnten C-Code erstellen, der, wenn er kompiliert wird, das Originalspiel reproduziert“, zitiert VGC eine der beteiligten Personen.
Ganz fertig ist die Arbeit des Teams aber noch nicht. Der fertige Code muss noch dokumentiert und aufgeräumt werden, damit andere auf dessen Basis arbeiten können. Außerdem planen die Beteiligen, auch andere Versionen des Spiels zu dekompilieren.
Der jetzt fertiggestellte Code basiert auf der Gamecube-Fassung von „Ocarina of Time“. Zukünftig will das Team unter anderem aber auch den Quellcode der ursprünglichen Version für das N64 dekompilieren. Die Gamecube-Fassung wurde nach Aussagen des Teams deswegen ausgewählt, weil die einige Debug-Kommandos enthielt, durch die ihre Arbeit erleichtert wurde.
„Ocarina of Time“: Quellcode könnte als Grundlage für Ports und Mods dienen
Das an der Dekompilierung von „Ocarina of Time“ beteiligte Team hat nach eigenen Angaben nicht vor, das Spiel mithilfe des Quellcodes auf andere Plattformen zu portieren. Es ist anzunehmen, dass sich die Beteiligten keinen Ärger mit Nintendows Anwälten einhandeln wollen.
Im letzten Jahr hatte ein anderes Team den Quellcode von „Super Mario 64“ dekompiliert und im Internet veröffentlicht. Der Quellcode ist nach wie vor auf GitHub verfügbar, mehrere darauf basierende Projekte wurden jedoch von Nintendo mit juristischen Mitteln zur Einstellung gezwungen.
Dennoch ist anzunehmen, dass sich andere Fans demnächst an eine Portierung von „Ocarina of Time“ wagen werden. Außerdem könnte die Offenlegung des Codes auch für die Modder-Szene interessant sein. Die hätte jetzt die Möglichkeit, angepasste Versionen des Spiels zu entwickeln. Das mittlerweile 23 Jahre alte Game könnte dann um ganz neue Spielelemente erweitert werden.