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Kolumne

Sport in Games: Seit Jahrzehnten kaum Veränderung – nur die Handflächen bluten nicht mehr

Olympische Disziplinen gehören seit den Anfängen des Mediums Videospiel zum festen Repertoire. Die Steuerung fühlt sich dabei aber nur selten sportlich-elegant an. Das hat unser Autor schon Anfang der 2000er erlebt.

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Sieht nicht schön aus, hat sich auch nicht sonderlich schön gespielt: International Track & Field 2000. (Screenshot: Konami)

Im besten Fall ist Sport ja doch eine irgendwie elegante Sache. Der Körper bewegt sich in einem synchronisierten Rhythmus, der Herzschlag passt sich diesen Bewegungen an, unterstützt sie. So schwimmen Profis und solche, die sich dafür halten, wie ein Fisch durchs Wasser, springen leichtfüßig über Hürden oder laufen in einer nahezu unfassbaren Geschwindigkeit.

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Bei den Olympischen Spielen in Paris erleben wird das gerade wieder. Mich persönlich hat das Anschauen von Sport nie wirklich interessiert. Weder WM noch Olympia. Wenn ich mich per Bildschirm mit Sport beschäftigt habe, dann nur in Videospielen. Und das ist eigentlich immer alles andere als elegant.

Der Controller ist kein Körper

Sicherlich, bei Fußballspielen mag das noch gut gelingen. Da kommt es in einem Fifa (bzw. EA Sports FC) oder International Superstar Soccer (wer kennt es noch?) auf die Reflexe an. Auch auf Strategie. Und besonders online oder im Multiplayer-Modus auf der Couch kann sich ein Match so zwar nicht realistisch wie Fußball anfühlen – aber doch wie Sport. So funktionieren ja auch die diversen Games, die für E-Sport genutzt werden.

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Anders sieht es aber zumeist bei anderen Disziplinen aus, die auch bei Olympia eine tragende Rolle einnehmen. Bei denen wird noch heute immer wieder deutlich, dass sich körperlicher Sport nur schwer in ein Videospiel übertragen lässt. Denn eigentlich geht es schlussendlich immer nur darum, schnell Knöpfchen zu drücken oder den Analogstick zu drehen.

Manchmal gilt es noch, einen Knopf zum richtigen Zeitpunkt zu drücken oder den Stick nur in einem gewissen Radius zu bewegen. Oft ist das bei Golf die elementare Spielmechanik. Aber es wird doch ziemlich schnell klar: Der Controller ist kein Ersatz für einen sich bewegenden Körper. Es sei denn, der Controller ist eine Wiimote.

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Blutende Handinnenflächen

Ich erinnere mich an das Jahr 2000. Da ist International Track & Field für das Nintendo 64 erschienen. Schwimmen, Sprinten, Gewichtheben – all das und mehr konnte ich in dem Spiel machen. Freilich in aus heutiger Sicht unfassbar hässlicher Polygon-Optik.

Und ich hatte mir die wohl undankbarste Plattform für das Spiel ausgesucht. Denn der N64-Controller ist bekannt dafür, viele Handinnenflächen zerstört zu haben. Wieso? Weil diese Minigames, aus denen Sportspiele oft bestehen, es verlangten, dass ich den Analogstick möglichst schnell drehe. Wer da Rekorde brechen wollte, machte das aber nicht mit dem Daumen, sondern mit der gesamten Hand.

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Da aber der Analogstick aus Hartplastik bestand, wurde aus der Handinnenfläche so schnell ein blasenübersäter Hautlappen. Irgendwie war das ja auch schon wieder sportlich: handelte es sich doch um eine Sportverletzung.

Geändert hat sich an diesen Sport-Spielmechaniken bis heute aber wenig. Die Analogsticks sind heute weicher und die Grafik realistischer, aber olympischer Sport in Videospielen ist noch immer ziemlich lahm. Vielleicht gibt es auch deswegen in diesem Jahr zum ersten Mal seit 30 Jahren kein offizielles Konsolenspiel.

Meinen Bildschirmsport absolviere ich heute mit einer Playstation VR2, Meta Quest 3 oder der Apple Vision Pro. Denn da setze ich ja tatsächlich meinen Körper ein. Am liebsten gehe ich aber joggen. Draußen, so ganz ohne Bildschirm.

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Videospiele der 90er: 8 Momente, an die sich wohl jeder Gamer noch erinnert

Videospiele der 90er: 8 Momente, an die sich wohl jeder Gamer noch erinnert Quelle: Vladimir Sukhachev/Shutterstock

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