Omikron-Variante: Pfizer-Studie bestätigt Anti-Corona-Pille hohe Wirksamkeit
Am Dienstag hat der US-Pharmakonzern Pfizer unterschiedliche Ergebnisse aus seiner jüngsten Wirksamkeitsstudie zur Anti-Corona-Pille Paxlovid vorgelegt. Demnach konnte die Einnahme der Tablette 90 Prozent der Hochrisikopatienten in der Studie vor einem Krankenhausaufenthalt und dem Tod bewahren. Unter Hochrisikopatienten versteht Pfizer Menschen mit schweren Vorerkrankungen wie Diabetes und Krebs, die bei einer Covid-19-Erkrankung einem hohen Sterberisiko ausgesetzt wären.
Positive Daten lassen schnelle Zulassung von Paxlovid erwarten
Ebenso positiv ist, dass erste Laborergebnisse die Vermutung nähren, dass die Pille auch bei einer Infektion mit der neuen Virusmutante Omikron wirksam sein dürfte. Bei Patienten ohne besondere Risiken – vor allem ohne Vorerkrankung – konnte Paxlovid immer noch zu 70 Prozent vor einer Krankenhauseinweisung schützen.
Dass Paxlovid auch bei einer Omikron-Infektion wirksam sein würde, war bereits erwartet worden, denn sie unterliegt nicht der Vorgehensweise der mRNA-Impfstoffe, bei denen ein Viren-Bauplan in die menschliche Zelle geschleust wird. Die produziert dann Teile des Virusproteins, worauf die Abwehr des Körpers reagiert. Paxlovid setzt dagegen an ganz anderer Stelle, nämlich bei den Enzymen an, die die Vervielfältigung der Viren in den Zellen steuern. Damit ist die zu bekämpfende Variante zunächst weniger wichtig.
Was Pfizer ebenso zeigen wollte, aber nicht konnte, ist eine Verbesserung der Krankheitssymptome, die durch die Einnahme der Pille erreicht werden sollte. Pfizer bleibt diesbezüglich aber optimistisch und sagt, dass möglicherweise nur noch nicht genügend Daten erhoben wurden.
Die Anti-Corona-Pille Paxlovid wird in Kombination mit einem älteren Mittel gegen HIV verabreicht. Sie soll möglichst schnell nach Einsetzen von Symptomen fünf Tage lang alle zwölf Stunden eingenommen werden. Dabei ist die Medikation für den Hausgebrauch unter ärztlicher Begleitung geeignet. Eine Zulassung des Mittels steht sowohl in den USA wie in Europa noch aus – ist aber beantragt.
Comirnaty vorerst gegen Omikron wirksam
Mit Paxlovid könnte Pfizer das zweite bahnbrechende Pharmaprodukt gegen Covid-19 auf den Markt bringen. Auch zum dem mit der deutschen Biontech gemeinsam entwickelten Impfstoff Comirnaty gibt es Neuigkeiten. Laut einer Studie von Discovery Health, Südafrikas größtem privatem Krankenversicherungsbetreiber, schützen zwei Dosen des mRNA-Vakzins deutlich vor schweren Erkrankungen bei Infektionen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus Sars-CoV-2.
Auf der Basis der ersten Omikron-Welle in Südafrika zwischen dem 15. November und dem 7. Dezember mit insgesamt 211.000 positiven Testergebnisse, davon 78.000 mit Omikron, zeigte sich bei Infizierten mit einer zweifachen Biontech-Impfung ein 70-prozentiger Schutz vor schweren Verläufen mit Krankenhausaufenthalt.
Discovery Health betont dabei, dass es sich nur ein vorläufiges Ergebnis aus der Zeit einer relativ geringen Omikron-Verbreitung handelt. Durch das um das im Vergleich zu Delta angeblich bis zu vierfach erhöhte Ansteckungsrisiko könnten sich bei rascher und breiter Verbreitung durchaus andere Ergebnisse zeigen.