Der Essenslieferdienst Uber Eat startet in Berlin eine Mitgliedschaft als Liefer-Flatrate, die für knapp fünf Euro im Monat sämtliche Liefergebühren ersetzt. Zusätzlich gewährt der Logistikkonzern ab einem Mindestbestellwert von zehn Euro einen Rabatt von fünf Prozent. Bei Fahrtenvermittlungen beträgt der Preisnachlass für die Abonnent:innen zehn Prozent. Ausgenommen davon sind allerdings vermittelte Taxifahrten, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland hierfür feste Taxi-Tarife vorsehen.
Das klassische Taxi-Gewerbe sieht sich von dem Fahrdienstvermittler Uber unfair unter Druck gesetzt und wirft dem US-Konkurrenten seit Jahren vor, sich nicht an alle Bestimmungen des Gewerbes zu halten – beispielsweise bei der Rückkehrpflicht. Nach dem Personenbeförderungsgesetz müssen Mietwagendienste nach jeder Fahrt zu ihrem Betriebssitz zurückkehren, sofern sie keinen Folgeauftrag haben. Uber erklärt dagegen, dass seine Partnerunternehmen und deren Fahrer:innen sich an die geltenden Gesetze halten.
Uber One als Instrument zur Kundenbindung
Das neue Abo-Angebot von Uber (für 4,99 Euro im Monat, Probemonat kostenlos), das ähnlich wie Amazon Prime vor allem der Kundenbindung dient, soll nach einer Testphase schrittweise auf weitere Städte in Deutschland ausgeweitet werden. Obwohl Uber One erstmal für Kund:innen aus Berlin vorgesehen ist, gelten für die Abonnent:innen die Vergünstigungen auch, wenn sie in anderen Städten unterwegs sind.
Das Uber-One-Abonnement lässt sich in den jeweils aktuellsten Versionen der Uber-Eats- oder Uber-App buchen – über einen Klick auf das Konto-Symbol oben rechts und die Wahl des Punktes „Uber One“. Die monatliche Gebühr wird über die hinterlegte Bezahlmethode abgebucht. Alle Mobilitätsoptionen und Restaurantpartner, die mit Uber One zur Verfügung stehen, sind mit dem Uber-One-Logo gekennzeichnet.
Uber One erinnert an Amazon Prime
Das Geschäftsmodell und die Intention dahinter erinnern an Amazon respektive Amazon Prime. In beiden Fällen werden verschiedene Bereiche des Unternehmens zusammengeführt, die nicht unmittelbar miteinander zu tun haben – das Ziel dürfte, ähnlich wie beim E-Commerce-Konzern aus Seattle sein, die Kund:innen auch für weitere Dienstleistungen zu begeistern, wenn erst einmal eine Kundenbeziehung besteht.
Gleichzeitig ist das Abo-Modell von Uber auch ein Versuch, Lieferando und dem dahinterstehenden niederländischen Konzern Just Eat Takeaway Marktanteile abzujagen. Der Wettbewerb ist angesichts der Pandemie härter geworden – denn auch wenn Corona naturgemäß das Ins-Haus-Bestellen für viele Kund:innen attraktiv gemacht hat, ist der Kampf der Unternehmen auch um die Fahrer:innen härter geworden. Für Uber waren Essenlieferungen zu einer wichtigeren Säule des Geschäfts geworden, nachdem die Nutzung von Fahrdiensten in der Corona-Pandemie eingebrochen war. (mit Material von dpa)