
OpenAI-Mitgründer und ‑CEO Sam Altman. (Foto: Picture Alliance/Associated Press, Stephen Brashear)
OpenAI-CEO Sam Altman hat erklärt, dass künstliche Intelligenz mittlerweile so mächtig sei, dass sie wie Atomwaffen reguliert werden sollte. Der Erschaffer von ChatGPT forderte laut einem Bericht des Handelsblatts bei einer Diskussionsrunde im Rahmen der Jahreskonferenz des Zahlungsabwicklers Stripe eine globale Kontrollinstanz und verwies dabei auf die Atomenergiebehörde IAEA. Diese hat mehr als 150 Länder als Mitglieder und setzt klare Sicherheitsvorgaben für den Einsatz und die Verwendung von nuklearem Material.
Altman betonte, dass die IAEA maßgeblich dazu beigetragen habe, dass seit 1945 keine Atombombe mehr als Waffe eingesetzt wurde. Eine ähnliche Kontrollinstanz für künstliche Intelligenz könne sicherstellen, dass das Wissen aus der Technologie künftig nicht für militärische Zwecke verwendet wird. OpenAI gilt als führender Anbieter für Sprachmodelle auf Basis künstlicher Intelligenz. Sam Altman hatte im Jahr 2019 den CEO-Posten übernommen.
KI-Missbrauch kann dramatische Folgen haben
Altman ist mit seiner Forderung nicht allein. Datenschützer warnen seit Monaten vor einem Missbrauch der Technologie. Laut KI-Experten könnten von künstlicher Intelligenz verbreitete Falschinformationen ganze Wahlen manipulieren oder gar zu einem mächtigen Hebel für Terroristen werden. Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt hatte bereits vergangenen Sommer vor einem ungezügelten KI-Wettrüsten gewarnt und die Gefahr, die von künstlicher Intelligenz ausgeht, mit Atombomben verglichen.
Derzeit wird vom EU-Parlament ein Entwurf des AI Act diskutiert, der die Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI) zum Ziel hat. Dieser Entwurf sieht vor, dass KI je nach Risikograd eingestuft werden soll. Insbesondere KI, die für die Personalgewinnung oder den Betrieb kritischer Infrastruktur eingesetzt wird, soll dabei als hochriskant betrachtet werden.