
OpenAI soll Urheberrechte verletzt haben. (Bild: Shutterstock / Beautrium)
Eine Anwaltskanzlei aus Kalifornien hat eine Sammelklage gegen OpenAI eingereicht, da das Unternehmen angeblich die Urheberrechte und Privatsphäre von Internetnutzern massiv verletzt hat.
Die Klage fordert Kompensation für die Verwendung von Daten durch OpenAI. Laut der Klage nutzt OpenAI zahlreiche Daten aus dem Internet, darunter Wikipedia-Artikel, Social-Media-Posts, Blogbeiträge und viele weitere Texte, um ChatGPT zu trainieren. Die Urheber dieser Texte wurden jedoch nie für die Verwendung ihrer Daten zur Schulung der KI entschädigt.
In der Klage heißt es: „Trotz etablierter Protokolle für den Erwerb und die Nutzung personenbezogener Daten haben die Beklagten einen anderen Ansatz gewählt: Diebstahl. Sie haben systematisch 300 Milliarden Wörter aus dem Internet, Büchern, Artikeln, Websites und Beiträgen – einschließlich personenbezogener Daten, die ohne Zustimmung erlangt wurden – genutzt.“
Jeder gibt Daten an OpenAI
Praktisch jede Person, die in den letzten Jahren etwas im Internet veröffentlicht hat, zum Beispiel auf Social Media, trägt zur Datenmenge bei, die OpenAI für das Training von ChatGPT verwendet.
Das Problem, das die Anwaltskanzlei sieht, besteht darin, dass OpenAI von diesen Daten profitiert. Es bleibt jedoch fraglich, ob normale Nutzer überhaupt einen Anspruch auf Entschädigung für die Nutzung ihrer Daten haben.
„Wenn Sie Inhalte auf einer Social-Media-Website oder einer anderen Website veröffentlichen, erteilen Sie der Website im Allgemeinen eine sehr weitreichende Lizenz, Ihre Inhalte in irgendeiner Weise nutzen zu können“, sagte Katherine Gardner, eine Anwältin für geistiges Eigentum, gegenüber der Washington Post.
„Für den normalen Endbenutzer wird es sehr schwierig sein, zu behaupten, dass er Anspruch auf irgendeine Art von Zahlung oder Entschädigung für die Nutzung seiner Daten im Rahmen des Trainings hat.“
Klagen keine Seltenheit in der KI-Welt
Klagen sind in der KI-Welt keine Seltenheit. Davon sind nicht nur textbasierte KI betroffen, sondern auch Bildgeneratoren. Im Januar wurden die Generatoren Stable Diffusion und Midjourney verklagt, weil sie angeblich Urheberrechte verletzen. Auch hier ging es um die Frage, ob die Bilder, die zu Trainingszwecken verwendet wurden, urheberrechtlich geschützt sind.
Darüber hinaus hat ein australischer Bürgermeister OpenAI wegen eines anderen Vorfalls verklagt. ChatGPT hatte fälschlicherweise behauptet, dass der Bürgermeister wegen Bestechung im Gefängnis gewesen sei. Daraufhin reichte dieser eine Verleumdungsklage gegen OpenAI ein.