„Oppenheimer“: Wie ein 21 Jahre alter Palm Pilot die Vorführung ermöglicht

Dieses Gerät ist essenziell, damit „Oppenheimer“ im Kino läuft. (Foto: Brandon Seidel / Shutterstock)
Heutzutage wird in den großen Actionstreifen mit so viel Spezialeffekten und modernster Technologie gearbeitet, dass Fans sich zurecht fragen, was überhaupt noch real ist. Auch im neuesten Blockbuster „Oppenheimer“ setzt Regisseur Christopher Nolan auf allerhand Technik. Damit die hochmodernen Filme aber auch in allen Kinos laufen können, spielt eine eher unkonventionelle Technologie eine entscheidende Rolle: der legendäre Palm Pilot.
Der Palm Pilot, genauer gesagt ein Emulator des Palm m130, dient im Kino dazu, die Quick Turn Reel Unit (QTRU) zu steuern, die dafür verantwortlich ist, die riesige Filmrolle in Bewegung und das Video mit dem Ton synchron zu halten. Dieses Gerät aus dem Jahr 2002 mit seinem zwei Zoll großen Display und 160 mal 160 Pixeln mag zwar veraltet erscheinen, erfüllt jedoch zuverlässig seine Aufgabe und gewährleistet eine reibungslose Vorführung von Filmen wie „Oppenheimer“ in Imax-Kinos.
Palm erfüllt seinen Zweck
Obwohl es modernere und leistungsfähigere Optionen gibt, besteht Imax darauf, an Palm OS festzuhalten. Dies mag überraschend erscheinen, doch die Erklärung ist einfach: Es funktioniert. In der Imax-Industrie, die insgesamt nur 30 Kinos weltweit umfasst, die überhaupt einen vollständigen 70-Millimeter-Film zeigen können, besteht einfach keine Notwendigkeit, die bewährte Technologie zu ersetzen.
Ein grundlegender Faktor, der für die Beibehaltung des Palm Pilots spricht, ist seine Einfachheit und Stabilität, die es leicht macht, das System zu emulieren. Darüber hinaus sind die Filmvorführer, die oft seit Jahren in der Branche tätig sind, mit Palm OS vertraut. Das ist von Vorteil, denn das Einfädeln und Abspielen eines Imax-Films ist eine komplexe Aufgabe und erfordert Erfahrung und Genauigkeit.
Heutzutage sind die meisten Imax-Erlebnisse mittlerweile digital und Regisseure, die 70-Millimeter-Filme drehen, sind rar gesät. Nolan selbst ist einer der wenigen, der dieses Format noch nutzt.