Jahrzehntelang ließen sich deutsche Haushalte in drei Kategorien aufteilen: die, die den Quelle-Katalog bekamen, die mit dem Otto-Katalog und Team Neckermann. Die dicken Kataloge gehören längst der Vergangenheit an, und nach der Neckermann-Insolvenz 2012 hatte sich der Otto-Konzern die Namensrechte gesichert und die Marke weiter betrieben. Jetzt endet auch diese Ära.
Otto zieht zahlreichen Spezial-Shops den Stecker
Der Otto-Konzern hat Neckermann und weiteren Spezial-Shops, die unter anderen Marken liefen, den Stecker gezogen. Wer neckermann.de, schlafwelt.de, yourhome.de, naturloft.de oder otto-baumarkt.de aufruft, wird weitergeleitet und dort über die Integration des Sortiments auf otto.de informiert. Bereits am 20. September hatte Otto den Sofashop Cnouch geschlossen.
Auf den jeweiligen Landingpages erklärt Otto, dass die Shops zum Konzern gehörten und Kund:innenkonten deshalb auf otto.de funktionierten. Dort finden Kund:innen auch ihre Bestellhistorie der jeweiligen Onlineshops.
Warum schließt Otto die ganzen Shops?
Die Shops waren Teil einer Multishop-Strategie, die einerseits Kund:innen ansprechen sollte, die Otto nicht kennen oder dort nicht kaufen wollen. Gleichzeitig können Onlineshops mit spezialisiertem Sortiment eine gute Sichtbarkeit innerhalb der Nische erreichen. Marketingmaßnahmen können zudem passgenauer zugeschnitten werden, als es für eine Allround-Plattform möglich ist.
Seit 2017 verfolgt Otto jedoch eine Markplatzstrategie und will otto.de als Plattform für sämtliche Bedürfnisse und Warengruppen etablieren. Dritthändler, die ihre Artikel über otto.de verkaufen, sind dabei fester Bestandteil. Insofern ist es ein logischer Schritt, die Sub-Shops zu beerdigen und in den Marktplatz zu integrieren – auch wenn dafür ein Urgestein gehen muss.